5 von 5
rtrechow
16. November 2014
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
GUT!
Eine Box mit fast allen Solo-Klavieraufnahmen Angela Hewitts für Hyperion, darunter viele von der Kritik als hervorragend oder Referenz eingestufte Aufnahmen. Hewitt spielt auf einem Flügel - und für mich sind Cembalo-Aufnahmen einfach nicht mehr interessant. Hewitt spielt mit großer Klarheit - z.T. ähnlich, jedoch viel musikalischer als Gould (den ich inzwischen nur noch "interessant" finde, dessen Bach aber sooo viel fehlt...). Im Wohtemperierten Klavier spielt sie einzelne Präludien mit überraschender Sanftheit und wunderbar weichem Anschlag, langsame Stücke werden (gelegentlich) dann auch besonders langsam gespielt. In den Suiten (Englische, Französische) sind für mich - wie immer - die Sarabanden die Höhepunkte. Hier klingt alles natürlich, klar und richtig - nie "eigenwillig", nie lenkt Hewitt die Aufmerksamkeit auf sich, immer klingt es einfach "richtig" und nach Bach. Wirklich zu schätzen gelernt habe ich Hewitt beim Vergleich der Partiten: ich besitze neben anderen die Perahia-Versionen. Und im Vergleich ist Hewitt immer wieder ruhiger, gelassener, die Musik fließt natürlicher und ohne willkürliche Betonungen oder Ähnliches - ich hatte das bei Perahia nie bemerkt, erst der Vergleich mit Hewitt hat das deutlich gemacht (sooo deutlich ist es natürlich nicht - erst der Vergleich Stück zu Stück zeigt es).
Also: erst Recht für diesen Preis keine Frage - KAUFEN!
(Und jpc sollte vielleicht etwas gegen sinnlose Bewertungen unternehmen - wie kann diese Sammlung herausragender Aufnahmen kommentarlos zwei Mal die Tiefstnote bekommen? Wieso kann jemand, der diese Aufnahmen "miserabel" findet, nicht mindestens ein paar Worte (der Warnung...) dazu schreiben?)
Beiheft: langer Aufsatz von Frau Hewitt, nichts zu den Aufnahmen oder zur Musik. Klang: von okay bis grandios.