Markus Gärtner: Glaube und Vernunft: Der Anspruch des römisch-katholischen Lehramtes auf Wahrheit und die philosophisch-theologische Vernunft-Diskussion der Gegenwart
Glaube und Vernunft: Der Anspruch des römisch-katholischen Lehramtes auf Wahrheit und die philosophisch-theologische Vernunft-Diskussion der Gegenwart
Buch
- Diplomica Verlag, 02/2015
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783958509528
- Bestellnummer: 6906635
- Umfang: 84 Seiten
- Auflage: Erstauflage
- Copyright-Jahr: 2015
- Gewicht: 147 g
- Maße: 221 x 154 mm
- Stärke: 2 mm
- Erscheinungstermin: 19.2.2015
Klappentext
Die christliche Kirche und Theologie findet sich heutzutage in einer säkularisierten Gesellschaft wieder. Pluralismus, Globalisierung, Kampf der Kulturen und Konstruktivismus sind die Schlagworte unseres so genannten postmodernen Zeitalters . Die Theologie argumentiert längst nicht mehr vor dem Hintergrund eines einheitlichen Weltbildes, sondern sucht den aufrichtigen und redlichen Dialog mit der Gesellschaft und Wissenschaft. Das Zusammengehen von Glaube und Vernunft ist heute wichtiger denn je. Papst Johannes Paul II. verfasste mit dem Lehrschreiben Fides et Ratio eigens eine Enzyklika zu diesem Thema. Und mit Benedikt XVI. stand ein Theologe der Kirche vor, dessen ganzes Denken durchdrungen ist von dem wechselseitigen Bezug zwischen Glaube und Vernunft. So ist es eines seiner wichtigsten Anliegen gerade in unserer Zeit diesen Bezug aufzuzeigen und den Glauben zu einem ernst zu nehmenden Sinn-Angebot inmitten unserer pluralen Gesellschaft zu machen. In diesem Buch gelingt es dem Autor, dieses Anliegen Benedikts nachzuzeichnen und seinen Erfolg im Dialog mit der Gesellschaft aufzuweisen.Auszüge aus dem Buch
Textprobe:Kapitel 1, Einleitung:
Steffen ist Atheist. Zumindest tut er sich schwer mit dem Glauben an den biblischen Gott. Ich selbst bin gläubig. Ich studiere Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und strebe den Beruf des Gemeindereferenten an. Steffen ist mein Freund. Er riet mir damals aus seinem Innersten zu diesem Studium. Oft haben wir offene und tiefe Gespräche über meinen Glauben, über seine Sicht der Dinge und der Wirklichkeit. Oft berühren sich unsere Vorstellungen dabei manchmal gehen sie auseinander. Selten aber hat einer von uns beiden das Gefühl, wir redeten aneinander vorbei. Als Grundlage für unsere Gespräche versuchen wir beide auf dem Boden eines Dialogs zu bleiben, der für den anderen zu jeder Zeit nachvollziehbar bleibt. Deswegen bemühe ich mich auch immer, in meinen Gesprächen mit meinem Freund nicht innerhalb und aus meinem System heraus zu argumentieren. Das heißt, ich argumentiere von Voraussetzungen aus, die für meinen Gesprächspartner überprüfbar bleiben. Alles andere wäre unfair und auch ineffektiv. Denn möchte ich die Zustimmung meines Gegenübers redlich erhalten, muss ich mich mit ihm auf einem Gebiet treffen, das ihm vertraut ist.
In einer ähnlichen Situation befindet sich die Kirche und die Theologie unserer Tage. Sie findet sich mitten in einer säkularisierten Gesellschaft. Pluralismus, Globalisierung, Kampf der Kulturen und Konstruktivismus sind die Schlagworte unseres so genannten postmodernen Zeitalters . Längst argumentiert die Theologie nicht mehr vor dem Hintergrund eines einheitlichen Weltbildes. Dennoch ist Glaube, Kirche und Verkündigung niemals nur nach innen gerichtet. Allein von der Bibel her sind wir als Christen mit einem Sendungsauftrag versehen: Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. (Mt 28, 18f). Aus diesem Schriftzitat leitet sich für mich die Aufgabe ab, als Christen, den Schatz unseres Glaubens nicht für uns zu behalten. Ganz in diesem Sinne argumentiert auch 1 Petr. 3, 15, die klassische Legitimation der Fundamentaltheologie: Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach [dem Grund] der Hoffnung fragt, die euch erfüllt . Nun kann aber dieses Rede und Antwort stehen einsichtigerweise nur in dem oben angesprochenen aufrichtigen, redlichen Dialog geschehen. Und dieser kann nur auf einer gemeinsamen Sprach- und Gedankenebene stattfinden. Wie schon oben erwähnt gehören zu einem solchen redlichen Dialog die Überprüfbarkeit der Argumente, die Einhaltung der Logik und des vernünftigen Argumentierens . Jürgen Werbick bezeichnet in diesem Zusammenhang solche Verfahren als rational, die kritischen Einwänden gegen selbst favorisierte Deutungen nicht aus dem Weg gehen und einer nachvollziehbaren Kriteriologie folgen, bzw. diese Kriteriologie selbst entwickeln können, nach der mit Anspruch auf Zustimmungsfähigkeit das Gewicht von Argumenten bestimmt werden kann. Eine entsprechende Kriteriologie könne sich zwar auf ihre jeweilige wissenschaftliche Teildisziplin beschränken, sie muß sich aber im Gesamtkontext wissenschaftlicher Kriteriologien rechtfertigken lassen .
Weil die katholische Kirche um die Wichtigkeit dieses Austausches mit der Welt weiß (GS 1), schreibt sie sich die Synthese von Glaube und Vernunft auf die Fahnen. Wenn schon die Vernunft den christlichen Glauben nicht beweisen kann, so muss sich doch dieser Glaube vor der Vernunft rechtfertigen können.
Die Vernünftigkeit der Option des Glaubens erweisen - aufzeigen, dass dieser nicht gegen die Vernunft ist , ist daher eines der fundamentaltheologischen Kernanliegen. Zu einem redlichen wissenschaftlichen Diskurs gehört an dieser Stelle auch das Aufzeigen der Grenzen beider Momente: Wenn der Glaube auf Vernunft sich gründen möchte, mu
Anmerkungen:
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