Spannungsgeladener Western mit christlichem Bezug und sympathischen Figuren. Absolute Leseempfehlung!
Buchinhalt:
Ein Pferdeverkauf führt Mark Wallace und Jonah Brooks in ein kleines Nest im Llano County in Texas, wo Mark kurzerhand als Geburtshelfer für eine verwirrte junge Frau einspringen muss. Da diese ihr Baby ablehnt, bringen die beiden es in das Harmony House, ein Waisenhaus, das von Katherine Palmer und ihrer Freundin Eliza geführt wird. Dort im Ort macht ein Gerücht die Runde: demnach verschwinden immer wieder Kinder spurlos, vor allem kleine Jungen. Die beiden Hanger's Reiter machen es sich zur Aufgabe, dem Verbrechen auf den Grund zu gehen und setzten dabei nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Herz aufs Spiel...
Persönlicher Eindruck:
Im zweiten Band ihrer Hanger's Horsemen-Reihe stellt Karen Witemeyer gleich zwei Männer in den Mittelpunkt der Handlung: Mark Wallace und Jonah Brooks, beide Mitglieder der Hanger's Reiter-Bruderschaft. Während Mark nach 10 Jahren wieder mit seiner Jugendliebe Katherine konfrontiert wird und aufarbeiten muss, warum sie damals seinen Heiratsantrag ablehnte und dabei feststellt, dass er Kate noch immer liebt, lernt der zurückhaltende Jonah die resolute Lehrerin Eliza kennen. Beide sind Farbige, und auch nach dem Ende des Sezessionskrieges sind die Rassentrennung und die Ressentiments Schwarzen gegenüber allgegenwärtig. Kein leichter Stand der Roman macht es an vielen Stellen deutlich.
Während die Sache rund um das verstoßene Baby, das zunächst als Aufhänger für und Einstieg in die Geschichte dient, letztendlich nur ein Nebenschauplatz sein wird, spielt sich der Plot im und um das Harmony House ab, dem Waisenhaus, das Kate und Eliza zusammen führen. Die beiden Frauen kümmern sich liebevoll um ihre Schützlinge und sorgen sich auch um das Wohl einer Gruppe von Straßenkindern, die in Bahnwaggons unterwegs sind und ihren Lebensunterhalt mit kleineren Diebstählen bestreiten. Von dieser Gruppe erfahren die beiden Hanger's Reiter schließlich, dass immer wieder Kinder auf merkwürdige Art und Weise verschwinden. Natürlich ist es Ehrensache, dass sich Mark und Jonah der Sache annehmen.
Der Schauplatz ist ein kleines Nest irgendwo in Texas, die Geschichte ein spannungsgeladener Western mit Farmen, Cowboys, fiesen Schurken und zwei rechtschaffenen Helden und Kämpfern für das Gute. Eine Geschichte, wie ich sie liebe – ob nun als Film oder auch als Roman. Der Spannungsbogen baut sich sofort auf und steigert sich kontinuierlich, um gegen Ende in einem fulminanten Showdown zu münden. Natürlich steht der christliche Aspekt unaufdringlich im Zentrum der Figuren, ist absolut glaubwürdig in das tägliche Leben eingebunden und zeugt von Werten wie Nächstenliebe, Gottvertrauen und einem übergeordneten Plan, den Gott für das Leben der Einzelnen bereit hält.
Die Atmosphäre in der Geschichte ist heimelig und ansprechend; es ist, als wäre man als Leser selbst mit dabei. Auch ohne Vorkenntnisse aus Band 1 lässt sich der Plot wunderbar verstehen, wobei der Genuss noch größer ist, kennt man auch diesen. Es tauchen nach und nach alle Hanger's Reiter wieder auf und auch die sympathische Dr. Jo aus dem ersten Band hat wieder einen Auftritt.
Es wäre nicht Karen Witemeyer, wenn ihre Geschichte nicht auch etwas fürs Herz bereit hielte: so finden am Ende sowohl Mark als auch Jonah die Liebe fürs Leben und werden sesshaft. Gut gefallen haben mir auch Nebenfiguren wie die beiden Jungen Abner und Rawley, bei denen ich mir gut vorstellen könnte, dass sie in Band 3 nochmal auftauchen.
Alles in allem ein wunderbar stimmiger Roman mit Spannung und Herz, eine absolute Leseempfehlung!