Henrik Müller: Wirtschaftsirrtümer
Wirtschaftsirrtümer
Buch
- 50 Denkfehler, die uns Kopf und Kragen kosten
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- Campus Verlag, 09/2014
- Einband: Flexibler Einband
- ISBN-13: 9783593501314
- Umfang: 304 Seiten
- Sonstiges: m. zahlr. Abb.
- Copyright-Jahr: 2014
- Gewicht: 438 g
- Maße: 216 x 136 mm
- Stärke: 25 mm
- Erscheinungstermin: 10.9.2014
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Kurzbeschreibung
Klare Sicht auf unsere wichtigsten FragenDie Debatte über Wirtschaftsfragen ist geprägt von Un- und Halbwahrheiten, von Vor- und Schnellurteilen, von Verfälschungen und Verfärbungen. Gerade in schwierigen Zeiten kann dies gefährliche Folgen haben. Kurz und prägnant korrigiert der Wirtschaftsexperte Henrik Müller gängige Fehlurteile über Fragen zu Wachstum, Märkten, Globalisierung, Arbeit, Gesellschaft, Geld und Europa. Ist alles Nützliche schon erfunden worden? Geht uns wirklich die Arbeit aus? Ist die Globalisierung unumkehrbar? Dieses Buch gibt Antworten und löst die Denkbremsen, die uns daran hindern, längerfristige Entwicklungen zu erkennen. Leicht im Ton, tief in der Analyse: So werden wirtschaftliche Zusammenhänge anschaulich.
Inhaltsangabe
InhaltEinleitung: Gewissheiten, Irrtümer, Katastrophen 9
I. Wachstum
Irrtum 1: Die Ära des Wachstums ist vorbei 18
Irrtum 2: Wachstum ist schlecht 24
Irrtum 3: Viel Geld schafft Wohlstand 28
Irrtum 4: Große Exportüberschüsse sind gut 33
Irrtum 5: Alles Nützliche ist schon erfunden worden 37
Irrtum 6: Nur Genies bringen die Welt voran 44
Irrtum 7: Alternde Gesellschaften können nicht mehr innovativ sein 47
Irrtum 8: Teure Energie ist eine Wachstumsbremse 54
II. Arbeit
Irrtum 9: Uns steht das Ende der Arbeit bevor 64
Irrtum 10: Das Jobwunder geht immer weiter 68
Irrtum 11: Die Hartz-Reformen sind die Ursache des Beschäftigungswunders 73
Irrtum 12: Nur schlechte Arbeit wird immer mehr 78
Irrtum 13: Lohnzurückhaltung ist gut 83
Irrtum 14: Deutschland wird von Einwanderern überrannt 86
Irrtum 15: Facharbeiter werden immer gebraucht 91
Irrtum 16: Wir sind auf dem Weg zur digitalen Freizeitgesellschaft 95
III. Märkte
Irrtum 17: Ein großer Staatssektor kostet Wohlstand 102
Irrtum 18: China & Co. werden den Westen schon bald in den Schatten stellen 110
Irrtum 19: Märkte funktionieren immer richtig 119
Irrtum 20: Die Industrie ist die Zukunft der Wirtschaft 126
Irrtum 21: Die Digitalisierung ist ein Segen 130
IV. Globalisierung
Irrtum 22: Die Globalisierung ist unumkehrbar 138
Irrtum 23: Offene Märkte stiften Frieden 146
Irrtum 24: Globalisierung befördert die Vielfalt 151
Irrtum 25: Offene Kapitalmärkte sind eine Abkürzung zum Wohlstand 155
Irrtum 26: Globale Institutionen können die Globalisierung bändigen 162
Irrtum 27: Deutschland kann sich aus Konflikten
heraushalten 167
V. Gesellschaft
Irrtum 28: Geld macht nicht glücklich 174
Irrtum 29: Reichtum nützt nur den Reichen 180
Irrtum 30: Durch die Krise sind die Reichen reicher und die Armen ärmer geworden 186
Irrtum 31: Ungleichheit ist kein Problem, solange die Armen genug zum Überleben haben 188
Irrtum 32: Die Deutschen sind unausweichlich eine Schrumpfnation 195
Irrtum 33: Reiche Gesellschaften haben zwangsläufig weniger Kinder 200
Irrtum 34: Einwanderer sind eine Belastung 204
Irrtum 35: Ostdeutschland hat keine Chance 208
VI. Geld
Irrtum 36: Geld ist neutral 214
Irrtum 37: Notenbanken sollten sich nur um die Inflation kümmern 220
Irrtum 38: Die Notenbanken müssen Deflation auf jeden Fall verhindern 225
Irrtum 39: Wäre Inflation ein echtes Risiko, hätte sie längst eingesetzt 231
Irrtum 40: Nur Immobilien und Gold sind noch sichere Anlagen 235
VII. Europa
Irrtum 41: Die Staatsschulden sind die Ursache der Eurokrise 240
Irrtum 42: Durch Sparen lassen sich Schuldenkrisen überwinden 245
Irrtum 43: Griechenland ist das größte Problem der Eurozone 250
Irrtum 44: Die Vergemeinschaftung von Schulden führt in den Ruin 254
Irrtum 45: Die Auflösung der Währungsunion würde Europas Probleme lösen 257
Irrtum 46: Die Rückkehr zum Maastricht-Vertrag würde Europas Probleme lösen 261
Irrtum 47: In Europa herrscht Stillstand 267
Irrtum 48: Die EZB muss den Eurokurs drücken 274
Irrtum 49: Deutschland muss Stabilitätsmeister sein 277
Irrtum 50: Die Bürger wollen Europa nicht mehr 280
Anmerkungen 286
Literatur 294
Register 301
Rezension
"Anleitung zum Denken "Müllers Tonfall und Argumentation sind angenehm unaufgeregt und unideologisch ... Als leicht zu lesendes und trotzdem fundiertes Nachschlagewerk für die aktuellen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Probleme funktioniert das Buch sehr gut." (Malte Buhse, Handelsblatt, 02.10.2014)""Und Geld macht doch glücklich! "Müller veranschaulicht auch komplizierte wirtschaftliche Zusammenhänge, ohne sich in ökonomischem Fachjargon zu verlieren oder gar aktuelle Forschung außer Acht zu lassen. Das macht sein Buch gut verständlich, auch für diejenigen, die sich sonst nicht ständig bis ins Detail mit wirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftigen. Ein klarer Kauf!" (Jessica Schwarzer, Handelsblatt Online, 31.10.2014)
"Mythen und Fakten in den Wirtschaftsmeldungen (und im unternehmerischen Denken)
"Eine Ende der Krise ist nicht in Sicht: Die Zeiten des Wachstums sind vorbei, die hohen Lohnforderungen der Gewerkschaften zwingen die Wirtschaft in die Knie. Schwellenländer wie China und Indien werden schon bald als Exportweltmeister die Westmächte ablösen. Wegen der Überalterung droht ohnehin in den nächsten Jahren der Innovationskollaps. Und die Griechen sollen endlich sparen." Derart plakative Schlagzeilen laufen in Dauerschleife durch die Wirtschaftspresse. Wahr oder korrekt werden die Meldungen dadurch aber nicht.
Erste dunkle Wolken am chinesischen Himmel
Henrik Müller nimmt sich in seinem sehr gut recherchierten Buch "Wirtschaftsirrtümer" die 50 populärsten Mythen vor, um sie an Realität und Fakten zu messen. Vieles bleibt dabei auf der Strecke, was nicht nur die Boulevardpresse gerne über die Titelseite streut. Überalterung beispielsweise wird nur dann zum Problemfall der Wirtschaft, wenn Unternehmer am Idealbild junger Eliten kleben bleiben. Schon jetzt sind in Deutschland die Mittvierziger die Innovationstreiber, nicht (nur) die Nachwuchskräfte. Lohnerhöhungen sind keine Konjunkturkiller - sofern sie maßvoll und flexibel vorgenommen werden. Und bitte auch keine Angst vor dem Reich der Mitte: China muss mit gedämpfter Wachstumsprognose leben. "Die großen Schwellenländer trudeln in strukturelle Probleme, die nicht so schnell verschwinden werden."
Zuwanderung ist nicht der Untergang des Abendlandes, sondern die Wirtschaftshoffnung der kommenden Jahre
Seine kurzen, mit spitzer Feder geschriebenen Aufsätze unterteilt der Autor in acht Kapitel: Von "Wachstum" über "Arbeit" und "Märkte" bis hin zum Zankapfel "Europa" kommen populäre Thesen auf den Prüfstand. Dass Müller dabei auch politisch Farbe bekennt, tut dem Buch gut - und öffnet vielleicht auch dem einen oder anderen Pegida-Mitläufer die Augen. Explizit widmet sich der Dortmunder Professor für wirtschaftspolitischen Journalismus der Angst vor Zuwanderung durch "Wirtschaftsflüchtlinge": "Es gibt absolut keinen Grund, ausgerechnet jetzt in eine Das-Boot-ist-voll-Rhetorik zu verfallen. Der Anteil der Zuwanderer, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, ist größer als der der eingeborenen deutschen Bevölkerung."
Management-Journal - Fazit: "Wirtschaftsirrtümer" ist ein kluges Buch, das sich gegen den Schwall aus vereinfachten und polemischen Halbwahrheiten positioniert. Absolut lesenswert." (Oliver Ibelshäuser www. Management-Journal. de )
Auszüge aus dem Buch
EinleitungGewissheiten, Irrtümer, Katastrophen
Fortschritt entsteht durch Versuch und Irrtum. Je schneller wir die Irrtümer erkennen, desto besser. Insofern soll dieses Buch dem Fortschritt dienen. Ein großer Anspruch, ich weiß. Ob er eingelöst wird, können Sie nach der Lektüre selbst entscheiden. Mir geht es darum, weithin akzeptierte Gewissheiten über die Wirtschaft infrage zu stellen, sie mit Fakten zu konfrontieren und alternative Deutungen vorzuschlagen.
Die jüngste Wirtschaftsgeschichte ist voll von gravierenden Irrtümern. Deshalb haben sich einige westliche Nationen binnen weniger Jahre ruiniert. Die Europäer gaben sich eine gemeinsame Währung, ohne die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Millionen Bürger in Westeuropa und den USA bauten Häuser, die sie nicht brauchten und die ihre finanziellen Möglichkeiten weit überstiegen. Großkonzerne investierten viele Milliarden im Glauben an einen illusionären Boom. Banken blähten sich zu riesigen Zockermaschinen auf, völlig losgelöst von der realen Wirtschaft und den Wertvorstellungen normaler Menschen. Aufsichtsbehörden glaubten blindlings an freie Märkte und wurden eines Schlechteren belehrt. Notenbanken pumpten gigantische Summen Geld in die Wirtschaft und erklärten sich für die Blasen, die sie aufblähten, nicht zuständig.
Der Weg in die große Krise des Kapitalismus ist gesäumt von Irrtümern. Wären sie früher erkannt worden, die Welt wäre heute ein besserer Ort. Denn die Krise hat das Vertrauen und den Wohlstand erschüttert, sie kostet viel Geld und verursacht menschliches Leid, nicht zuletzt bei Millionen Arbeitslosen. Wieder einmal hat sich bewahrheitet, dass Menschen die "verhängnisvolle Neigung" haben, "über etwas, das nicht mehr zweifelhaft ist, nicht länger nachzudenken", wodurch in der Folge "die Hälfte aller Irrtümer" entstehe, wie der britische Philosoph John Stuart Mill vor 200 Jahren schrieb. 1
Sieben Jahre Krise
Die schwelende Krise des Kapitalismus produziert ihre eigenen Gewissheiten, die wiederum zweifelsfrei geglaubt werden - die nächsten Irrtümer, die uns am Ende Kopf und Kragen kosten könnten. Unbehagen an den realkapitalistischen Zuständen macht sich breit, nicht nur in Deutschland, wo die schwarz-rote Koalition einen viele Milliarden Euro teuren Wiederausbau des Sozialstaats wagt. Auch im konservativ regierten Großbritannien erregen sich die Mittelschichten über eine "cost of living crisis". In Frankreich brechen spontan immer wieder wütende Proteste aus. In den USA herrscht heftige Aufregung wegen der immer größeren Ungleichheit bei der Verteilung der Einkommen. Im Vatikan regiert ein Papst, der zu dem harten Urteil kommt, dass "diese Wirtschaft tötet". Die Liste ließe sich verlängern.
Sieben Jahre Krise. Nicht mehr die Angst vor plötzlichem Systemversagen dominiert die Stimmung, stattdessen frisst sich der Frust über die schleichende Verarmung ins Gemüt.
Und das hat Folgen für den ökonomischen Kurs ganzer Nationen. Verteilungsfragen haben Priorität. Man igelt sich ein, hält fest an dem, was man hat. Die Wirtschaft macht da keine Ausnahme: Große Investitionen sind nicht in Planung. Sogar in Deutschland, das vergleichsweise gut dasteht, geben die Unternehmen in Relation zur Wirtschaftsleistung immer noch weniger für neue Ausrüstungen aus als vor der großen Krise.
Wachstum? Fortschritt? Zukunft? In den USA sammeln zwei neue Denkschulen Anhänger. Die eine verkündet, die Ära der Wohlstandszuwächse sei vorbei, und zwar wahlweise für die kommenden Jahrzehnte oder gleich für immer. Die andere prophezeit eine Roboterrevolution, verbunden mit rapiden Wohlstandszuwächsen, von denen allerdings nur wenige Menschen profitieren werden. Währenddessen schwankt Deutschland zwischen satter Selbstzufriedenheit und den Zukunftsängsten, die alternde Gesellschaften eben so umtreiben.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre begründen neue Erzählungen
Abermals entstehen Gewiss
Biografie
Henrik Müller holds a doctoral degree in economics and is editor of manager magazin. His publications have earned him numerous awards.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.