Alice Rühle-Gerstel: Freud und Adler
Freud und Adler
Buch
- Elementare Einführung in Psychoanalyse und Individualpsychologie
- Boer, Klaus, 09/2019
- Einband: Gebunden, HC runder Rücken mit Schutzumschlag
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783966620246
- Bestellnummer: 10043964
- Umfang: 80 Seiten
- Gewicht: 216 g
- Maße: 223 x 146 mm
- Stärke: 15 mm
- Erscheinungstermin: 19.9.2019
Klappentext
Als Repräsentanten einer Wendezeit nicht nur in der Wissenschaft sind die Lehren Freuds und Adlers hier in elementarster Weise dargestellt worden. Der tiefe Unterschied, in einer Gegenüberstellung der Theorie, der Praxis und der Weltanschauung beider Forscher klargelegt, läßt sich in einer Verschiedenheit der Grundrichtung symptomatisch erkennen. Freud steht mit dem Gesicht in die Vergangenheit gewendet, während Adlers Blick schon die Zukunft umfaßt. Beide haben in eminenter Weise zur theoretischen Erforschung und praktischen Erweiterung des menschlichen Bewußtseins beigetragen und sind aus einer Geschichte des menschlichen Geistes nicht wegzudenken. Das allein ist schon Verpflichtung genug, ihnen wenigstens so viel Interesse entgegenzubringen, als die Lektüre dieser kleinen Schrift erheischt. Von dieser historischen Einstellung abgesehen, die Freud wie Adler gleichmäßig werten muß, bietet die Individualpsychologie vom praktischen Gesichtspunkte wohl die besseren Möglichkeiten, Erziehung, Menschenkenntnis, Arbeit, ja die gesamte Kultur mit neuen Augen anzusehen und mit neuem Geiste zu durchdringen.Die menschliche Psyche ist ein Organ der Sicherung und Orientierung. Erst zufolge kultureller Irrtümer hat sie sich im Denken um des Denkens willen verselbständigt. Sieht man die Psychoanalyse an als letzten Ausläufer einer jahrtausendealten Tendenz, die Erkenntnis des Lebens über die Gestaltung des Lebens zu stellen, so erscheint im Gegensatz hierzu die Individualpsychologie als eine Wendung wieder hin zur ursprünglichen Funktion des Geistes: wie dieser in der ersten Epoche menschlicher Entwicklung will sie in unserer komplizierten und entgleisten Zeit Führer sein durch das Labyrinth des Daseins. [Auszug aus dem Text]
Biografie
Alice Rühle-Gerstel stammte aus einer deutsch-jüdischen Fabrikantenfamilie, wurde 1894 in Prag geboren und gehörte zum Freundeskreis von Milena Jesenská. Sie studierte Germanistik und Philosophie in Prag und München und setzte sich mit der Individualpsychologie Alfred Adlers auseinander. 1921 heiratete sie den rätekommunistischen Politiker und Schriftsteller Otto Rühle, gründete in Dresden den Verlag »Am anderen Ufer« und entwickelte eine sozialistische Erziehungstheorie. Wegen des heraufziehenden Nationalsozialismus emigrierte Rühle-Gerstel 1932 nach Prag, wo sie als Redakteurin am »Prager Tagblatt« arbeitete. Im mexikanischen Exil, wohin sie ihrem Mann 1936 folgte, freundete sie sich mit Leo Trotzki an und war vor allem als Übersetzerin tätig. Zeit ihres Lebens publizierte Alice Rühle-Gerstel zahlreiche Bücher, hielt Vorträge, schrieb Rezensionen unter anderem für die »Literarische Welt«, arbeitete für den Rundfunk und verfasste wichtige Analysen zur Situation der Frau. 1943 nahm sie sich in Mexiko nach dem Tod ihres Mannes das Leben.Anmerkungen:
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