Beate Müller: Stasi - Zensur - Machtdiskurse
Stasi - Zensur - Machtdiskurse
Buch
- Publikationsgeschichten und Materialien zu Jurek Beckers Werk
- De Gruyter, 12/2006
- Einband: Gebunden, HC runder Rücken kaschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783484351103
- Bestellnummer: 7639730
- Umfang: 432 Seiten
- Auflage: Reprint 2011
- Copyright-Jahr: 2006
- Gewicht: 794 g
- Maße: 236 x 160 mm
- Stärke: 28 mm
- Erscheinungstermin: 1.12.2006
- Serie: ISSN - Band 110
Beschreibung
Jurek Beckers Werk ist Paradigma für die Untersuchung des sozialistischen Literaturbetriebs in der DDR, dessen zensorische Administration durch die Ersatzöffentlichkeit in der Bundesrepublik ausgehebelt wurde. Der diskurs- und textanalytische Zugriff auf eine Fülle unveröffentlichter Archivalien zeigt, dass Zusammenarbeit, Konfliktbewältigung und Machtkämpfe zwischen Autor, Verlag, Kulturministerium, politischer Führungselite und Staatssicherheitsdienst einem Muster gehorchten: Alle Beteiligten bedienten sich der Kerndiskurse um Opposition und Öffentlichkeit, um Positionen zu beziehen und durchzusetzen.Rezension
"...Müllers Arbeit [wird] absolut grundlegend für die weitere Beschäftigung mit Jurek Becker und mit der Situation der Schriftsteller in der DDR sein."Stefan Neuhaus in: Germanistik Nr. 48, 1-2 / 2007 "The keen insight that Beate Müller brings to such critical questions raised by an artist's life in the GDR, FRG, and united Germany makes this book a valuable and fascinating resource."Jennifer L. Good in: German Quarterly, Spring 2008Klappentext
Jurek Beckers in der DDR entstandenes Werk dient als Paradigma für die Untersuchung des sozialistischen Kulturbetriebs. Wie verhielten sich politisch-ideologische Interessen zu ökonomischen? Wie funktionierte der Literaturexport von Ost nach West? Wie wirkte sich die Existenz eines deutschen Nachbarstaates im Westen auf die im Kulturbereich der DDR Tätigen aus? Welcher Logik gehorchte die Informationserhebung und -vermittlung des MfS (Ministerium für Staatssicherheit)? Wie erfolgte die Kooperation, Konfliktbewältigung und Auseinandersetzung zwischen Autor, "gelenktem" Literaturbetrieb, politischer Führungselite und Staatssicherheitsdienst? Machtkämpfe wurden nicht nur durch die Position des einzelnen im System determiniert, da Macht instabil ist und daher stets neu strategisch hergestellt werden muss. Der diskurs- und textanalytische Zugriff auf zahlreiche unveröffentlichte Archivalien zeigt, dass die Kerndiskurse um Opposition und Öffentlichkeit entscheidungsbildend und handlungsformend waren: Alle Beteiligten bedienten sich dieser Diskurse, wenngleich sie höchst unterschiedlich funktionalisiert wurden, um Rollen- und Gruppenidentitäten zu schaffen, Positionen zu beziehen und eigene Interessen durchzusetzen. Die Zensur als zentrale Schaltstelle zwischen Opposition und Öffentlichkeit war letztlich kontraproduktiv, da die erforderliche institutionelle und diskursive Pflege das Zensierte konturieren half.Anmerkungen:
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