Andrea Schacht: Schacht, A: Lauscherin im Beichtstuhl
Schacht, A: Lauscherin im Beichtstuhl
Buch
- Eine Klosterkatze ermittelt. Roman. Originalausgabe
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- Blanvalet Taschenbuchverl, 03/2006
- Einband: Flexibler Einband, ,
- ISBN-13: 9783442362639
- Umfang: 477 Seiten
- Copyright-Jahr: 2006
- Gewicht: 394 g
- Maße: 187 x 118 mm
- Stärke: 40 mm
- Erscheinungstermin: 20.3.2006
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Beschreibung
Mirza, die schlaue Klosterkatze, ermittelt in einem wahrlich fellsträubenden Kriminalfall!Kloster Knechtsteden, im Jahr des Herrn 1502. Mirza, die dreifarbige Klosterkatze, kennt sämtliche Schleichwege zu Beichtstühlen, Zellen und Kellergewölben. Als eines Tages Gewalt und Verderben in die friedliche Welt des Klosters einbrechen und es sogar zu einem Mordversuch kommt, kann die schlaue Ermittlerin auf Samtpfoten, unterstützt von »ihrem« Bibliothekar Pater Melvinius, die Quelle des Bösen aufdecken und altes Unrecht wieder gut machen...
Klappentext
Mirza, die schlaue Klosterkatze, ermittelt in einem wahrlich fellsträubenden Kriminalfall!Kloster Knechtsteden, im Jahr des Herrn 1502. Mirza, die dreifarbige Klosterkatze, kennt sämtliche Schleichwege zu Beichtstühlen, Zellen und Kellergewölben. Als eines Tages Gewalt und Verderben in die friedliche Welt des Klosters einbrechen und es sogar zu einem Mordversuch kommt, kann die schlaue Ermittlerin auf Samtpfoten - unterstützt von »ihrem« Bibliothekar Pater Melvinius - die Quelle des Bösen aufdecken und altes Unrecht wieder gut machen ...
Ein spannender und höchst origineller historischer Katzenkrimi - der Krimifans und Freunde der Samtpfoten begeistern wird.
Auszüge aus dem Buch
Das erste KapitelDie Morgensonne hatte sich über dem Wald erhoben und versprach eine brennende Hitze für den ganzen Tag. Genauso, wie auch die Tage des August zuvor heiß und trocken waren. Zwischen den Stoppeln der abgeernteten Felder formte der Wind kleine Staubwirbel, und das verdorrte Gras am Rain raschelte, wenn das Lüftchen darüber streifte. Ein paar zornige Wespen summten über einem faulenden Apfel, und ein aufgeschreckter Hase hoppelte im Zickzackkurs Richtung Hecke. Mühsam zog ein schweres Pferd einen Wagen über den Karrenweg, der aus dem Dorf hinaus wer weiß wohin führte.
Ich duckte mich, bis das Gefährt vorüber war. Unauffällig zu sein gehörte zu meiner zweiten Natur. Seit Anbruch der Morgendämmerung war ich bereits unterwegs, um meine Aufgaben zu erledigen. Nun hatte ich alles getan und war auf dem Weg zurück in die dämmerige Kühle meines Heims, um den Tag zu verdösen. Es war zu warm, um etwas anderes in Angriff zu nehmen.
Die strohgedeckte Kate wartete auf mich zwischen einigen weiteren Häusern, die eine breite, ausgefahrene Straße säumten. Ich selbst bevorzugte jedoch den Weg durch die Gärten. Erbsen und Bohnen, an Stangen hochgebunden, reiften dort, Zwiebeln und Lauch verbreiteten ihren unangenehmen Geruch, Lavendel und Thymian einen etwas besseren, und ein knorriger Birnbaum spendete wohltuenden Schatten. Zwischen den breiten Blättern der Kapuzinerkresse lugten leuchtende Blüten hervor, und an der Hauswand rankte sich das Geißblatt empor. Ein aus groben Zweigen geflochtener Zaun hinderte die kleine Hühnerschar daran, das ihnen bestimmte Areal zu verlassen. Er hinderte jedoch mich nicht daran, mit einem eleganten Sprung darüber zu setzen. Gackernd stoben die braunen Hennen davon, als ich zwischen ihnen landete. Es verwunderte mich, dass für sie noch keine Körner ausgestreut waren. Gewöhnlich erhob sich die alte Moen mit der Sonne und kümmerte sich um Haus und Hof. Auch der hölzerne Wassereimer stand noch unbenutzt neben dem Brunnen, und der Reisigbesen lehnte müßig an der Wand neben der Tür.
Hier stimmte irgendetwas nicht.
Der Fensterladen stand jedoch offen, und ich begab mich in das Innere der geräumigen Hütte. Ich hatte sie immer als eine recht komfortable Unterkunft empfunden. Der Dielenboden war sauber gefegt, der Tisch geschrubbt, eine irdene Schale mit Sommerblumen stand auf einer schweren Holztruhe. Neben dem Kamin war das Feuerholz aufgeschichtet, der geschwärzte Kessel mit dem Morgenbrei hing an seinem Haken. Es brannte aber kein Feuerchen darunter.
Es stimmte also wirklich etwas nicht.
Aus dem zweiten Raum der Hütte drang kein einziges Geräusch. Auch das beunruhigte mich. Denn wenn die Moen schlief, dann lauthals. Man könnte auch sagen, sie schnarchte wie ein Pechsieder. Und wie die schnarchen konnten, hatte ich oft genug im Wald mitbekommen.
Ich sah also nach ihr und fand sie, in ihrem braunen Kleid und der weißen Schürze, die sie immer so sorgsam wusch und glättete, untätig in ihrem Sessel neben dem Bett sitzen. Das war sehr ungewöhnlich.
Vorsichtig näherte ich mich ihr und äußerte kleine Begrüßungsworte.
Sie reagierte nicht darauf.
Sie sah noch nicht einmal auf. Ihr Kopf war ihr auf die Brust gesunken, der Haarzopf hing ihr, unordentlich vom Schlummer, über die Schulter, und ihre Hände hielt sie gefaltet im Schoß.
Ich umrundete sie noch einmal, dann stupste ich sie an.
Sie reagierte nicht.
Mich beschlich eine gewisse traurige Ahnung. Sie wurde bestätigt, als ich mich auf ihre Knie begab und achtsam lauschte.
Das regelmäßige Klopfen ihres Herzens hatte aufgehört.
Die alte Moen war tot.
Darüber musste ich nachdenken.
Ich tat es in meiner Lieblingsecke in dem dritten Raum der Hütte, dort, wo sie die Kräuterbüschel zum Trocknen an die Decke gehängt hatte. Es duftete gut dort, und bedauerlicherweise döste ich überm Denken ein. Manchmal passiert mir das leider.
Eine Männerstimme weckte mich. Eine frem
Biografie
Andrea Schacht, Jg. 1956, war lange Jahre als Wirtschaftsingenieurin in der Industrie und als Unternehmensberaterin tätig, hat dann aber dem seit Jugendtagen gehegten Wunsch nachgegeben, Schriftstellerin zu werden. Sie lebt heute als freie Schriftstellerin in der Nähe von Bad Godesberg. Neben erfolgreichen historischen Romanen hat sie etliche Bücher veröffentlicht, in denen Katzen eine Hauptrolle spielen.Anmerkungen:
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