5 von 5
Anonym
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Alter:
35 bis 44
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Geschlecht:
Männlich:
02. Juli 2011
Würdevolles Spätwerk
Dieses fantastische neue Yes Album macht glücklich, wenn man mal von einigen ewig gestrigen absieht
(die seit zwanzig Jahren darauf warten das Yes noch mal ein Album machen das klingt wie...).
Warum machen diese alten Herren (statistisch so ziemlich am Ende ihrer natürlichen Lebenserwartung) noch ein Studio Album?
Um noch mal richtig abzukassieren? Wohl kaum - es sollte sich herumgesprochen haben, das im 'Piraten-Partei-Zeitalter' mehr Musik geklaut wird als gekauft - damit verdienen die Musiker keinen Penny mehr! Um es der 'Höher-Schneller-Weiter' - Fraktion noch mal zu zeigen? Genau so abwegig - wie bescheuert müssten Yes sein um sich mit ihrer Enkel - Generation zum Hundert Meter Lauf in die Startblöcke zu stellen! Warum den nun?
Weil sie einen würdevollen Abschied hinbekommen wollen!
Dazu haben Yes Ihren Teil beigetragen - diese Platte ist mehr als man erwarten durfte! Sicher - sie haben getrickst - aber mit Stil!
Wohl dem, der noch ein Ass im Ärmel hat! Eine Stück wie 'Fly from here' wäre wohl heute nicht mehr drin (es handelt sich um eine Nummer aus Drama Zeiten, die es damals nicht auf das gleichnamige Album geschafft hat) - aber es war noch in der Schublade, und das ist großartig!
Diese 23 Minuten Suite ist für mich wie Pink Floyds 'High Hopes' - ein sehr später, und deswegen umso schönerer zukünftiger Classic-Track.
Auch die restlichen Stücke, sowie Trevor Horns job tragen zum durchweg positiven erleben dieser tollen Platte bei. Hier steht eindeutig die Musik im Vordergrund, ohne das man sich ständig fragt wer denn nun am meisten dazu beiträgt, was ja immer so ein Dauersport in der Yes Gemeinde war. Die Stücke haben Raum und Zeit, die Melodien greifen und das Zusammenspiel von Squire und Co. ist über jeden Zweifel erhaben. Positiv hervorzuheben ist für mich die außerordentlich geschmackvolle Keyboard Arbeit von Goeff Downes, was auch mal wieder schön zeigt, das es nicht spielentscheidend sein muss, wer die schnelleren Tonleitern kann.
Ebenso überraschend finde ich den tollen Gesang von Benoit David, auch wenn ich dieses, vielleicht letzte, Yes - Album gern mit Jon Anderson gehört hätte.
Was man sich jetzt noch wünschen würde, ist das diesen ehrwürdigen Artrockern der ersten Stunde der Respekt gezollt würde den sie verdienen.
Ich kenne nicht viele Musiker, die in diesem Alter noch so etwas hinbekommen!