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Achim vom See
28. März 2013
Soulsinger
Island Records war von Anfang an vom Können der noch sehr jungen Künstlerin überzeugt. Man buchte Studios in London und Übersee, brachte sie mit verschiedenen Produzenten zusammen und bekam am Ende ein Album, dass von Anfang bis Ende wie aus einem Guss klang - trotz verschiedener Einflüsse wie Soul, Jazz, Blues und Rock. Selbst eine psychedelische Wah-Wah Gitarre war zu hören (What is it about Men).
Das diese junge Frau ein ganz besonderes Talent war, zeigte nicht nur Ihre Fähigkeit gute Melodien mit tollen hooks zu komponieren (oft im Team), auch ihr Gesang und ihre Texte lagen weit über dem Durchschnitt. Kurz, eines der besten Debüts des neuen Jahrtausends.
2008 entschloss sich die Plattenfirma Amy Winehouse´ Album Frank als LP zu veröffentlichen.
Alles sollte ungekürzt auf eine einzige Platte gepresst werden. Ein Unterfangen, dass bei einer CD-Länge von 60 min, mit Einschränkungen bezüglich Lautstärke und Dynamik einhergeht.
Meine LP ist bis auf eine kleine Delle sauber gefertigt, und der Klang ist erstaunlich gut.
Wer allerdings die alles niederwalzende Dynamik der CD erwartet, wird enttäuscht werden.
Der LP Klang ist entspannt, durchsichtig und detailliert. Ein guter Tonabnehmer, der den engen Rillen ohne Verluste folgen kann, vorausgesetzt.
Mir gefällt dieser Klang besser als der der CD. Oder sagen wir es so: Die CD für die Party und die LP zum Zuhören.
Die Gestaltung des Klappcovers ist ganz hervorragend gelungen. Besonders interessant , das große, in einer Küche aufgenommene Photo. Hier sieht man ganz deutlich, dass die Sängerin keinen Stangensellerie zu sich nimmt, wie 2004 ein schelmischer britischer Journalist schrieb, sondern... na, ja schaut es euch selbst an.