Barbara Thompson: Chapter And Verse
Chapter And Verse
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Intuition, 2005
- Erscheinungstermin: 22.8.2006
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Jazz wird von seinen Protagonisten immer wieder zur offensten Musik des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus deklariert. Die einzige Musik, die sich allen anderen Strömungen geöffnet und diese absorbiert hat. Erstaunlicher Weise tat sich derselbe Jazz unglaublich schwer, sich auch geschlechtlich zu öffnen. Als in Klassik und Pop schon längst Frauen ihren Mann standen, blieb der Jazz immer noch Männersache. Lediglich am Klavier und hinter dem Mikrofon fand sich Platz für das dort vermeintlich am besten aufgehobene schöne Geschlecht. Dass sich daran in den Siebzigern endlich etwas änderte, ist ganz erheblich das Verdienst von Barbara Thompson.
Barbara Thompson war nie im ästhetischen Sinne eine Revolutionärin. Sie hat den Jazz zu keinem Zeitpunkt um neue Spielweisen, Haltungen oder Auffassungen bereichert. Doch das hatte sie auch nie vorgehabt. Ihr ging es viel mehr darum, aus einer weiblichen Perspektive die ihr im Jazz so befremdliche „Männer unter sich Stimmung“ aufzubrechen und das Publikum stärker in ihre Musik zu zoomen, als das im oft verstiegenen Jazz der Siebziger üblich war. Ihr Markenzeichen wurde griffiger Jazzrock, der einladend, aber keineswegs kompromisslerisch war. Sie verbannte jeden Vorbehalt aus ihrem Jazz. Ihre unerbittliche Offenheit machte es ihr umso leichter, leichtfüßig alle nur erdenklichen Idiome von Klassik, Pop oder Weltmusik in ihre Musik zu integrieren und zwischen gegensätzlichsten Schulen und Epochen des Jazz zu vermitteln, ohne je großspurige Programmatiken oder Logos vor sich her tragen zu müssen. Indem sie zusammenfügte, was sich an anderer Stelle ausschloss, vollendete und veredelte sie oft die kühnen Ideen ihrer viel experimentierfreudigeren Zeitgenossen. Doch im Gegensatz zu vielen ihrer männlichen Kollegen fand Barbara Thompson auch dort offene Türen, wo man dem Jazz sonst keinen Einlass gewährte. Sie machte sich frühzeitig von amerikanischen Mustern frei, erschloss dem europäischen Jazz zwar keine neuen Terrains, verhalf ihm aber zu einem neuen Gesicht, von dem er bis heute profitiert. Von Anfang an kultivierte sie eine Sprache, die Zeitlosigkeit verhieß und ohne stilistische Verbiegungen die unterschiedlichsten Mundarten adoptieren konnte. So haben ihre an Ornamenten und Arabesken reichen Kompositionen, in denen sich der zuweilen ganz und gar nicht weiche Sound ihres Saxofons dennoch stets organisch ins jeweilige Ensemble einfügte, bis zum heutigen Tag nichts von ihrem hypnotischen Feuer verloren.
Eine Reise durch Barbara Thompsons Musik ist eine Reise durch die Zeiten, ohne dass man immer mit hundertprozentiger Sicherheit sagen könnte, in welcher Epoche man gerade angekommen ist. Schon während ihres Studium von Flöte, Klarinette und Klavier am Royal College Of Music schloss sich Barbara Thompson 1965 als Altsaxofonistin Neil Ardleys New Jazz Orchestra an. Dort lernte sie ihren späteren Mann, den Drummer Jon Hiseman kennen, der in diversen Projekten auch musikalisch ihr lebenslanger Partner werden sollte. Sie spielte in diversen Jazzformationen, begleitete jedoch auch Manfred Mann und gehörte ab 1975 zur Gründungsbesetzung des United Jazz & Rock Ensembles. 1975 stellte sie ihre eigene Band Paraphernalia auf, mit der sie bis zur Jahrtausendwende aktiv blieb. Sie nahm mit Jon Hisemans Band Colosseum auf und arbeitete mit dem Glamour-King Andrew Lloyd Webber zusammen. 1996 wurde ihr als einziger Jazzmusikerin die Ehre zuteil, zum Member of the British Empire ernannt zu werden. Fünf Jahre später musste sie sich wegen einer akuten Erkrankung aus dem aktiven Musikbetrieb verabschieden, bleibt aber als Komponistin, u. a. fürs Apollo Saxophone Quartet, Evelyn Glennie und Mike Westbrook, weiterhin aktiv.
Obwohl sie viele außergewöhnliche Projekte verfolgte, war Barbara Thompson stets darauf bedacht, sich nicht in Sackgassen zu verrennen, sondern den am Anfang ihrer Laufbahn eingeschlagenen Weg beharrlich fortzusetzen. Ihre Opera Omnia verdient wirklich diese Bezeichnung. Wer vom Sound eines einzigen Songs oder Albums der Saxofonistin infiziert ist, wird von keinem anderen enttäuscht sein. Mit persönlicher Zurückhaltung, spielerischer Souveränität und künstlerischer Unbeirrbarkeit hat Barbara Thompson in den letzten 35 Jahren einen Standard gesetzt, den nur sie selbst halten konnte. (intuition-music. com)
Barbara Thompson: saxophones, flute / Paul Dunne: electric guitar / Peter Lemer: keyboards / Phil Mulford: bass guitar / Jon Hiseman: drums / Malcom MacFarlane: electric guitar / Hossam Ramzy: percussion / Paul Westwood: bass guitar / Anthony Oldrige: violin / Colim Dudman: keyboards / Dill Katz: bass guitar / Rod Dorothy: violin / Bill Worral: keyboards / Billy Thompson: violin
Barbara Thompson war nie im ästhetischen Sinne eine Revolutionärin. Sie hat den Jazz zu keinem Zeitpunkt um neue Spielweisen, Haltungen oder Auffassungen bereichert. Doch das hatte sie auch nie vorgehabt. Ihr ging es viel mehr darum, aus einer weiblichen Perspektive die ihr im Jazz so befremdliche „Männer unter sich Stimmung“ aufzubrechen und das Publikum stärker in ihre Musik zu zoomen, als das im oft verstiegenen Jazz der Siebziger üblich war. Ihr Markenzeichen wurde griffiger Jazzrock, der einladend, aber keineswegs kompromisslerisch war. Sie verbannte jeden Vorbehalt aus ihrem Jazz. Ihre unerbittliche Offenheit machte es ihr umso leichter, leichtfüßig alle nur erdenklichen Idiome von Klassik, Pop oder Weltmusik in ihre Musik zu integrieren und zwischen gegensätzlichsten Schulen und Epochen des Jazz zu vermitteln, ohne je großspurige Programmatiken oder Logos vor sich her tragen zu müssen. Indem sie zusammenfügte, was sich an anderer Stelle ausschloss, vollendete und veredelte sie oft die kühnen Ideen ihrer viel experimentierfreudigeren Zeitgenossen. Doch im Gegensatz zu vielen ihrer männlichen Kollegen fand Barbara Thompson auch dort offene Türen, wo man dem Jazz sonst keinen Einlass gewährte. Sie machte sich frühzeitig von amerikanischen Mustern frei, erschloss dem europäischen Jazz zwar keine neuen Terrains, verhalf ihm aber zu einem neuen Gesicht, von dem er bis heute profitiert. Von Anfang an kultivierte sie eine Sprache, die Zeitlosigkeit verhieß und ohne stilistische Verbiegungen die unterschiedlichsten Mundarten adoptieren konnte. So haben ihre an Ornamenten und Arabesken reichen Kompositionen, in denen sich der zuweilen ganz und gar nicht weiche Sound ihres Saxofons dennoch stets organisch ins jeweilige Ensemble einfügte, bis zum heutigen Tag nichts von ihrem hypnotischen Feuer verloren.
Eine Reise durch Barbara Thompsons Musik ist eine Reise durch die Zeiten, ohne dass man immer mit hundertprozentiger Sicherheit sagen könnte, in welcher Epoche man gerade angekommen ist. Schon während ihres Studium von Flöte, Klarinette und Klavier am Royal College Of Music schloss sich Barbara Thompson 1965 als Altsaxofonistin Neil Ardleys New Jazz Orchestra an. Dort lernte sie ihren späteren Mann, den Drummer Jon Hiseman kennen, der in diversen Projekten auch musikalisch ihr lebenslanger Partner werden sollte. Sie spielte in diversen Jazzformationen, begleitete jedoch auch Manfred Mann und gehörte ab 1975 zur Gründungsbesetzung des United Jazz & Rock Ensembles. 1975 stellte sie ihre eigene Band Paraphernalia auf, mit der sie bis zur Jahrtausendwende aktiv blieb. Sie nahm mit Jon Hisemans Band Colosseum auf und arbeitete mit dem Glamour-King Andrew Lloyd Webber zusammen. 1996 wurde ihr als einziger Jazzmusikerin die Ehre zuteil, zum Member of the British Empire ernannt zu werden. Fünf Jahre später musste sie sich wegen einer akuten Erkrankung aus dem aktiven Musikbetrieb verabschieden, bleibt aber als Komponistin, u. a. fürs Apollo Saxophone Quartet, Evelyn Glennie und Mike Westbrook, weiterhin aktiv.
Obwohl sie viele außergewöhnliche Projekte verfolgte, war Barbara Thompson stets darauf bedacht, sich nicht in Sackgassen zu verrennen, sondern den am Anfang ihrer Laufbahn eingeschlagenen Weg beharrlich fortzusetzen. Ihre Opera Omnia verdient wirklich diese Bezeichnung. Wer vom Sound eines einzigen Songs oder Albums der Saxofonistin infiziert ist, wird von keinem anderen enttäuscht sein. Mit persönlicher Zurückhaltung, spielerischer Souveränität und künstlerischer Unbeirrbarkeit hat Barbara Thompson in den letzten 35 Jahren einen Standard gesetzt, den nur sie selbst halten konnte. (intuition-music. com)
Barbara Thompson: saxophones, flute / Paul Dunne: electric guitar / Peter Lemer: keyboards / Phil Mulford: bass guitar / Jon Hiseman: drums / Malcom MacFarlane: electric guitar / Hossam Ramzy: percussion / Paul Westwood: bass guitar / Anthony Oldrige: violin / Colim Dudman: keyboards / Dill Katz: bass guitar / Rod Dorothy: violin / Bill Worral: keyboards / Billy Thompson: violin
Rezensionen
R. Thomas in Jazzthing 11/05-1/06: "Ob an Alt-, Sopran-, Tenorsaxofon oder Flöte, Thompson schaffte es, mit spie- lerischer Leichtigkeit einprägsame Melodien zu erfinden und fantasievoll zu improvisieren. Auf "Chapter and Verse" findet sich eine persönliche Auswahl der besten Momente ihrer Band sowie der bisher unveröffentlichte Live-Track "Frankfurt Fayre" aus dem Jahr 2001."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Close To The Edge
- 2 Breathless
- 3 The Wave Police
- 4 Emerald Dusky Maiden
- 5 Sax Rap
- 6 Fear Of Spiders
- 7 Head In The Sand
- 8 Tatami
- 9 Chapter And Verse
- 10 Out On A Limb
- 11 Listen To The Plants
- 12 Frankfurt Fayre