Zoltan Kodaly: Sonate für Cello solo op.8
Sonate für Cello solo op.8
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Derzeit nicht erhältlich.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
- +Duo für Violine & Cello op. 7
- Künstler: Xavier Phillips, Jean-Marc Phillips-Varjabedian
- Label: harmonia mundi, DDD, 2004
- Erscheinungstermin: 9.1.2006
Musik im Schatten der Katastrophe
Im Sommer 1914 wurde Zoltán Kodály während des Urlaubs in Zermatt vom Kriegsausbruch überrascht. Zwar befand er sich in der neutralen Schweiz nicht auf feindlichem Boden, doch war eine schnellstmögliche Heimkehr das Gebot der Stunde, zumal die Hotels eines nach dem anderen schlossen. Abenteuerlich vollzog sich die Abreise: Ein Lastwagen brachte den Komponisten nach Feldkirch in Tirol, der ersten Stadt auf dem Staatsgebiet von Österreich-Ungarn.
In Feldkirch war die Reise zunächst einmal beendet, mehrere Tage saß Kodály hier fest. In dieser Zeit der Ungewissheit begann die Arbeit am Duo für Violine und Violoncello. Da in der Kleinstadt kein Notenpapier aufzutreiben war, wurde der erste Satz in ein Schulnotenheft geschrieben. Die beiden folgenden Sätze des Werks entstanden unmittelbar nach der Heimkehr nach Budapest. Bis zur Uraufführung des Stückes vergingen weitere vier Jahre, bis es im Rahmen eines Konzerts erklang, das der Ungarische Musikverein für neue Musik Zoltán Kodály widmete. Die Gegensätzlichkeit widersprüchlicher Gefühle, die Kodály im Duo für Violine und Violoncello aufeinanderprallen läßt und die Kühnheit, mit der er sich auch über bis dahin unumstößliche Kompositionsregeln hinwegsetzte, lassen die Verwirrung des Uraufführungspublikums angesichts dieser Musik auch heutigen Hörern verständlich werden, obgleich die Hörgewohnheiten im Laufe des 20. Jahrhunderts an Toleranzgrenzen geführt worden sind, die man 1918 noch für unerreichbar gehalten hätte. Bis auf den heutigen Tag vermittelt das Werk jedoch auch ebenso authentisch wie beeindruckend die Gefühle innerer Zerrissenheit des Komponisten, der – wie er selbst bekannte – vom Entzücken über die erhabene Schönheit der Alpen in die Verzweiflung über den Kriegsausbruch gestürzt wurde. Noch ausgeprägter zeigt sich die innovative Freiheit Kodálys in der unerhört kühnen Sonate für Violoncello solo aus dem Jahr 1915, die in demselben Konzert aus der Taufe gehoben wurde wie das Duo. Das Werk verlangt eine immense Virtuosität, von den tiefsten Tiefen des um einen Halbton tiefer gestimmten Instruments erhebt es sich in schwindelerregende Höhen, mehrstimmige Passagen des höchsten Schwierigkeitsgrades wechseln mit solchen fast improvisierenden Charakters, kontrapunktische Wendungen von Bachscher Strenge stehen neben Stellen, an denen das Cello Instrumente der ungarischen Volksmusik zu imitieren scheint. Die Sonate op. 8 ist ein Höhepunkt im Schaffen Zoltán Kodálys – nie wieder wird er wie hier Tradition und Aufbruch zu neuen Horizonten in eine auch von anderen Zeitgenossen kaum erreichte Einheit des musikalischen Ausdrucks verschmelzen.
Im Sommer 1914 wurde Zoltán Kodály während des Urlaubs in Zermatt vom Kriegsausbruch überrascht. Zwar befand er sich in der neutralen Schweiz nicht auf feindlichem Boden, doch war eine schnellstmögliche Heimkehr das Gebot der Stunde, zumal die Hotels eines nach dem anderen schlossen. Abenteuerlich vollzog sich die Abreise: Ein Lastwagen brachte den Komponisten nach Feldkirch in Tirol, der ersten Stadt auf dem Staatsgebiet von Österreich-Ungarn.
In Feldkirch war die Reise zunächst einmal beendet, mehrere Tage saß Kodály hier fest. In dieser Zeit der Ungewissheit begann die Arbeit am Duo für Violine und Violoncello. Da in der Kleinstadt kein Notenpapier aufzutreiben war, wurde der erste Satz in ein Schulnotenheft geschrieben. Die beiden folgenden Sätze des Werks entstanden unmittelbar nach der Heimkehr nach Budapest. Bis zur Uraufführung des Stückes vergingen weitere vier Jahre, bis es im Rahmen eines Konzerts erklang, das der Ungarische Musikverein für neue Musik Zoltán Kodály widmete. Die Gegensätzlichkeit widersprüchlicher Gefühle, die Kodály im Duo für Violine und Violoncello aufeinanderprallen läßt und die Kühnheit, mit der er sich auch über bis dahin unumstößliche Kompositionsregeln hinwegsetzte, lassen die Verwirrung des Uraufführungspublikums angesichts dieser Musik auch heutigen Hörern verständlich werden, obgleich die Hörgewohnheiten im Laufe des 20. Jahrhunderts an Toleranzgrenzen geführt worden sind, die man 1918 noch für unerreichbar gehalten hätte. Bis auf den heutigen Tag vermittelt das Werk jedoch auch ebenso authentisch wie beeindruckend die Gefühle innerer Zerrissenheit des Komponisten, der – wie er selbst bekannte – vom Entzücken über die erhabene Schönheit der Alpen in die Verzweiflung über den Kriegsausbruch gestürzt wurde. Noch ausgeprägter zeigt sich die innovative Freiheit Kodálys in der unerhört kühnen Sonate für Violoncello solo aus dem Jahr 1915, die in demselben Konzert aus der Taufe gehoben wurde wie das Duo. Das Werk verlangt eine immense Virtuosität, von den tiefsten Tiefen des um einen Halbton tiefer gestimmten Instruments erhebt es sich in schwindelerregende Höhen, mehrstimmige Passagen des höchsten Schwierigkeitsgrades wechseln mit solchen fast improvisierenden Charakters, kontrapunktische Wendungen von Bachscher Strenge stehen neben Stellen, an denen das Cello Instrumente der ungarischen Volksmusik zu imitieren scheint. Die Sonate op. 8 ist ein Höhepunkt im Schaffen Zoltán Kodálys – nie wieder wird er wie hier Tradition und Aufbruch zu neuen Horizonten in eine auch von anderen Zeitgenossen kaum erreichte Einheit des musikalischen Ausdrucks verschmelzen.
Rezensionen
Stereo 06/06: "Souverän bewältigt Xavier Phillips all das, was Zoltan Kodalys Cellosonate an farblichen Schattierungen, an improvisatorischen Überraschungen, Trillereffekten und flinkem Laufwerk bereithält. Auch im Violin-Cello-Duo liegt die Messlatte hoch, wenn ekstatisch die Folklore wirbelt, Jean-Marc und Xavier Phillips sich einander die Pointen zuspielen und sanft die Bögen ausschwingen lassen."- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sonate für Violoncello solo op. 8
- 1 1. Allegro maestoso ma appassionato
- 2 2. Adagio
- 3 3. Allegro molto vivace
Duo op. 7 (für Violine und Violoncello)
- 4 1. Allegro serioso non troppo
- 5 2. Adagio
- 6 3. Presto
Mehr von Zoltan Kodaly (...
neu
William Steinberg & Boston Symphony Orchestra - The Complete RCA Victor Recordings
4 CDs
EUR 29,99*
Eduard van Beinum - Complete Recordings on Decca & Philips
EUR 129,99**
43 CDs
EUR 89,99*
Nathan Milstein - Miniatures & Vignettes
CD
EUR 13,99*
Eugene Ormandy & Philadelphia Orchestra - The Columbia Legacy (Mono-Recordings)
EUR 199,99**
120 CDs
EUR 179,99*
Corinna Scheurle & Klara Hornig - Schwarze Erde
CD
EUR 15,99*