Klee: Je länger je lieber
Je länger je lieber
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: MOS, 2004
- Erscheinungstermin: 30.4.2010
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Eine neue Generation deutschsprachiger Popmusiker hat frischen Schwung in den drögen Laden gebracht. In den letzten zwei Jahren sorgten nicht wenige Bands mit weiblichem Charme für reichlich Wirbel. Klee dürfen sich mit Fug und Recht als Pioniere verstehen. Seit Mitte der Neunziger sind Suzie Kerstgens, Tom Deininger und Sten Servaes ein eingeschworenes Team. Ralley hieß die Band, mit der sie demonstrierten, dass deutschsprachige Popmusik unbeschwert, frisch, filigran – einfach zauberhaft sein kann. Vor zwei Jahren folgte mit musikalischen Veränderungen auch eine Umbenennung und Klee veröffentlichten „Unverwundbar“: ein Album, das sie ungebrochen romantisch und in Melodien verliebt zeigte. Für ihr neues Album „Jelängerjelieber“ haben sich Klee noch stärker auf Songs besonnen, auf Klarheit und Transparenz und weniger auf Effekte und Schnörkeleien vertraut. Dabei sind und bleiben Schönheit und Romantik die stärksten künstlerischen Merkmale des in Köln ansässigen Trios.
„Jelängerjelieber“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Geißblatt, das englische Honeysuckle. Eine Pflanze, deren betörender Duft in der Naturheilkunde genutzt wird, um Menschen, die sich mit nostalgischen Gefühlen an der Vergangenheit klammern, das Leben in der Gegenwart zu erleichtern. Klees Album wirkt indes auf jeden Gemütsmenschen wie Balsam. Das sphärische Korsett, das noch die Songs vom letzten Album umgab, ist abgestreift und eröffnet den Blick auf eine Band, die ihre europäische Verwandtschaft, seien es Air, Smiths, New Order oder Coldplay, nicht leugnen muss. Dabei vertrauen Klee jedoch voll und ganz auf ihren eigenen musikalischen Kosmos. Und sie ziehen ihre Bahnen immer souveräner. Suzies Stimme ist reifer, tiefer und selbstbewusster geworden. Tom hat sein Gitarrenspiel deutlich in den Vordergrund gerückt. Und Sten setzt diesmal mehr Akzente am Piano; wohl temperierte Streicherpassagen umgeben nicht wenige der leicht und sanft wirkenden Lieder.
Einige Monate haben Klee in ihrem Kölner Studio an neuen Stücken gearbeitet. Den letzten Schliff bekamen die Songs im Conny Plank Studio. Abgemischt wurden die Songs zu etwa gleichen Teilen von Peter Schmidt (Beatsteaks, Blumfeld, Rosenstolz) und Jem (Angelika Express, Virginia Jetzt!), die zu den wohl besten Toningenieuren des Landes zählen. Unterstützt wurden Klee, neben den beiden auch live mitwirkenden Daniel Klingen (Schlagzeug) und Christoph Schneider (Bass), auch von ihrem alten Freund Tom Liwa (Flowerpornos), der die Songtexte für „Keine zehn Pferde“ und „Mein Geheimnis“ schrieb. „Für alle, die“ wiederum wartet mit einem prominent besetzten Backing Chor auf, zu dem sich neben den drei Jungs der Kölner Punkband Angelika Express auch Markus Berges von Erdmöbel gesellte. Die akustische Gitarre auf „Mein Zimmer“ spielt der in Düsseldorf lebende Künstler Cornelius Quabeck. Und auch Nina Hagen, die schon zu Zeiten von Ralley ein Fan der Band war, schaute im Studio vorbei, um auf „Gegen den Strom“ ein paar Zeilen zum Besten zu geben.
Doch all diese kleinen Stippvisiten sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Musik von Klee ganz eigene Aromen entströmen. Klar, das liegt einerseits an Suzies Stimme, die viel Zärtlichkeit und Ehrlichkeit ausstrahlt und durch eine selten zu findende Intimität immer wieder überrascht. Eine Stimme zwischen Filou und Vamp, zwischen Jugendzimmer und Nouvelle Vague. Aber diese entwaffnende Stimme würde nicht so tief greifen ohne die ungemein zeitlos wirkenden Melodien. „Tausendfach“, „Zwei Fragen“ und „Mit dir“ sind über alle Beziehungsmuster hinaus klassische Liebeslieder mit Herz und Verstand, Lebenserfahrung und gekonnter Reflexion über das Wohl und Wehe großer Gefühle und inniger Bindungen. Die klaren poetischen Beschreibungen von Schicksalsfügungen erleichtern bei aller Intensität und allem scheinbar Privaten eine Identifikation ungemein.
„Für alle, die“ („…die alles geben, die romantisch und voller Mut für den einen Tag leben“) ist eine Hymne, die Mut macht, den Moment zu genießen und seine Träume so zwanglos wie möglich zu verwirklichen. Richtig druckvoll und durchaus auch für den Dancefloor baut „Solang du lebst“ musikalisch auf alarmierenden Wave und inhaltlich auf das Prinzip Hoffnung. Dann gibt es diesen wunderbaren Basslauf in „Gold“, der wie auch das wundersam plastische „Unser Film“ die unvergängliche New-Order-Melodik beschwört und in neuem Glanz erstrahlen lässt. „Keine zehn Pferde“ versprüht das Flair jenes Girl-Punk, der die Nummer zum rauschenden Fest eigener Jugendtage macht. Aber auch das tröstende Element, das viele Songs von Klee kennzeichnet, hat hier seinen festen Platz: „Wunschfrei“, in der Vehemenz der Akkorde eine Grußadresse an Coldplay, erklärt Sehnsucht zum edlen Motiv für Melancholie.
Die Popsongs von Klee sind keine Altersfrage, sondern eine Frage des Menschentyps. Nennt sie die Generation der im Herzen jung Gebliebenen. Das können Klee auch am Lächeln auf den Gesichtern ihres Publikums ablesen, ein Lächeln, das wärmt und zu der Erkenntnis geführt hat, auf einem richtigen Weg zu sein. Von Kurt Tucholsky gibt es ein Buch, das ebenfalls „Jelängerjelieber“ heißt. Es trägt den Untertitel „Von der Liebe, den Frauen und anderen Entzückungen“. Ein Themenfeld, das auch Klee mit ihrem neuen Album auf schönste Art und Weise abdecken. Es ist kein Album, das mit der Tür ins Haus fallen will. Es ist eher ein Werk, das ein wenig Muße und Hingabe fordert. Dafür gibt es einem aber auch geradezu verschwenderisch viel zurück und man wird es umso mehr lieben, je länger es einen begleitet.
„Jelängerjelieber“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Geißblatt, das englische Honeysuckle. Eine Pflanze, deren betörender Duft in der Naturheilkunde genutzt wird, um Menschen, die sich mit nostalgischen Gefühlen an der Vergangenheit klammern, das Leben in der Gegenwart zu erleichtern. Klees Album wirkt indes auf jeden Gemütsmenschen wie Balsam. Das sphärische Korsett, das noch die Songs vom letzten Album umgab, ist abgestreift und eröffnet den Blick auf eine Band, die ihre europäische Verwandtschaft, seien es Air, Smiths, New Order oder Coldplay, nicht leugnen muss. Dabei vertrauen Klee jedoch voll und ganz auf ihren eigenen musikalischen Kosmos. Und sie ziehen ihre Bahnen immer souveräner. Suzies Stimme ist reifer, tiefer und selbstbewusster geworden. Tom hat sein Gitarrenspiel deutlich in den Vordergrund gerückt. Und Sten setzt diesmal mehr Akzente am Piano; wohl temperierte Streicherpassagen umgeben nicht wenige der leicht und sanft wirkenden Lieder.
Einige Monate haben Klee in ihrem Kölner Studio an neuen Stücken gearbeitet. Den letzten Schliff bekamen die Songs im Conny Plank Studio. Abgemischt wurden die Songs zu etwa gleichen Teilen von Peter Schmidt (Beatsteaks, Blumfeld, Rosenstolz) und Jem (Angelika Express, Virginia Jetzt!), die zu den wohl besten Toningenieuren des Landes zählen. Unterstützt wurden Klee, neben den beiden auch live mitwirkenden Daniel Klingen (Schlagzeug) und Christoph Schneider (Bass), auch von ihrem alten Freund Tom Liwa (Flowerpornos), der die Songtexte für „Keine zehn Pferde“ und „Mein Geheimnis“ schrieb. „Für alle, die“ wiederum wartet mit einem prominent besetzten Backing Chor auf, zu dem sich neben den drei Jungs der Kölner Punkband Angelika Express auch Markus Berges von Erdmöbel gesellte. Die akustische Gitarre auf „Mein Zimmer“ spielt der in Düsseldorf lebende Künstler Cornelius Quabeck. Und auch Nina Hagen, die schon zu Zeiten von Ralley ein Fan der Band war, schaute im Studio vorbei, um auf „Gegen den Strom“ ein paar Zeilen zum Besten zu geben.
Doch all diese kleinen Stippvisiten sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Musik von Klee ganz eigene Aromen entströmen. Klar, das liegt einerseits an Suzies Stimme, die viel Zärtlichkeit und Ehrlichkeit ausstrahlt und durch eine selten zu findende Intimität immer wieder überrascht. Eine Stimme zwischen Filou und Vamp, zwischen Jugendzimmer und Nouvelle Vague. Aber diese entwaffnende Stimme würde nicht so tief greifen ohne die ungemein zeitlos wirkenden Melodien. „Tausendfach“, „Zwei Fragen“ und „Mit dir“ sind über alle Beziehungsmuster hinaus klassische Liebeslieder mit Herz und Verstand, Lebenserfahrung und gekonnter Reflexion über das Wohl und Wehe großer Gefühle und inniger Bindungen. Die klaren poetischen Beschreibungen von Schicksalsfügungen erleichtern bei aller Intensität und allem scheinbar Privaten eine Identifikation ungemein.
„Für alle, die“ („…die alles geben, die romantisch und voller Mut für den einen Tag leben“) ist eine Hymne, die Mut macht, den Moment zu genießen und seine Träume so zwanglos wie möglich zu verwirklichen. Richtig druckvoll und durchaus auch für den Dancefloor baut „Solang du lebst“ musikalisch auf alarmierenden Wave und inhaltlich auf das Prinzip Hoffnung. Dann gibt es diesen wunderbaren Basslauf in „Gold“, der wie auch das wundersam plastische „Unser Film“ die unvergängliche New-Order-Melodik beschwört und in neuem Glanz erstrahlen lässt. „Keine zehn Pferde“ versprüht das Flair jenes Girl-Punk, der die Nummer zum rauschenden Fest eigener Jugendtage macht. Aber auch das tröstende Element, das viele Songs von Klee kennzeichnet, hat hier seinen festen Platz: „Wunschfrei“, in der Vehemenz der Akkorde eine Grußadresse an Coldplay, erklärt Sehnsucht zum edlen Motiv für Melancholie.
Die Popsongs von Klee sind keine Altersfrage, sondern eine Frage des Menschentyps. Nennt sie die Generation der im Herzen jung Gebliebenen. Das können Klee auch am Lächeln auf den Gesichtern ihres Publikums ablesen, ein Lächeln, das wärmt und zu der Erkenntnis geführt hat, auf einem richtigen Weg zu sein. Von Kurt Tucholsky gibt es ein Buch, das ebenfalls „Jelängerjelieber“ heißt. Es trägt den Untertitel „Von der Liebe, den Frauen und anderen Entzückungen“. Ein Themenfeld, das auch Klee mit ihrem neuen Album auf schönste Art und Weise abdecken. Es ist kein Album, das mit der Tür ins Haus fallen will. Es ist eher ein Werk, das ein wenig Muße und Hingabe fordert. Dafür gibt es einem aber auch geradezu verschwenderisch viel zurück und man wird es umso mehr lieben, je länger es einen begleitet.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Für alle, die
- 2 Tausendfach
- 3 Mit dir
- 4 Gold
- 5 Mein Geheimnis
- 6 Zwei Fragen
- 7 Gegen den Strom
- 8 Solang du lebst
- 9 Wunschfrei
- 10 Unser Film
- 11 Keine zehn Pferde
- 12 Mein Zimmer
- 13 Zwei Fragen (Video) (Data Track)
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