Zypern - Die Republik, Eiland im Götterglanz, Juwel der byzantinischen Kunst Teil 3
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- 2010
- INFO-Programm gemäß § 14 JuSchG
- Erscheinungstermin: 3.1.2011
-
Genre:
Reise
Spieldauer: 90 Min. - Regie: Peter Wimmer
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Eine filmische Reisedokumentation im Breitbildformat, aus der Reihe "Kulturreisen individuell". Zypern war schon in der Antike als Reiseland Ziel und Knotenpunkt bedeutender Pilgerströme. Im Troodos-Gebirge träumen, umgeben von reizvollen Wäldern, einzigartige Zeugnisse der glorreichen byzantinischen Epoche vor sich hin. Stoisch grenzen sie sich ab, von dem, was sie umgibt. Liebevoll restauriert werden sie heute behütet als Wertobjekte unschätzbarer Dimension. Dieser Insel gebührt archäologisch und kulturhistorisch eine Sonderstellung im Mittelmeerraum. Zyperns Museen zeugen vom Aufbruch in entscheidende unsere Strukturen des Miteinanders prägende Denkweisen. Hier begegneten sich Völker, Kulturen und die Interessen dreier Kontinente. Sie verwoben zu einer eigenständigen zyprischen Nation, zu einem Vorposten des Westens. Die gut erschlossene Küste und die Kulturstätten im Troodos sind niemals mehr als eine Fahrstunde entfernt. Deshalb habe ich mich sehr wohl gefühlt auf dem von der Sonne verwöhnten geheimnisvoll im Götterkult glänzenden Eiland.
Vor dem Kafenion von Platanistása halte ich an. Hier muss ich nach dem Schlüsselverwalter fragen. Ohne ihn hätte ich Timios Stavrós tou Agiasmáti, sechs Kilometer außerhalb des Ortes, nicht gefunden. Ich bin geblendet von der Pracht und Bilderflut. Der aus Syrien stammende Philippos Goul war einer der besten Maler seiner Zeit. Sogar das Gestühl für Alte und Kranke gehört zur ursprünglichen Ausstattung. Der im 12. Jh. entstandene Gebäudekomplex der vollständig ausgemalten Klosterkirche Panagía tou Aráka zählt, über Zypern hinaus, zu den berühmtesten Denkmälern byzantinischer Kunst. Die wundervolle Ausmalung ist inschriftlich auf 1192 datiert. Die europäische Union hat viel in den Erhalt der Altstadt von Nikosia investiert. Der Bischofspalast wirkt wie ein Neubau auf mich, aber auch wie ein Hochsicherheitstrakt. Die benachbarte Johannes-Kathedrale birgt eine gut erhaltene hochwertige Ausmalung. Das feudale Haus des Herrn Kornésios, Dragoman, Mittler und Dolmetscher zwischen dem Sultan und den Christen der Insel, zeugt von der 300 Jahre währenden Türkenherrschaft. Im Archäologischen Nationalmuseum tauche ich von einem Augenblick zum anderen ab, in eine vor Jahrtausenden versunkene Menschheitsepoche. Wahrhaft Göttliches strahlen sie noch immer aus, die Kreuzidole der Steinzeit. Sie waren kulturell und künstlerisch hoch entwickelt, die ersten Siedler aus Kleinasien, Syrien oder Palästina. Seit etwa 2000 vor der Zeitrechnung schufen lokale Künstler Keramikprodukte in einer erstaunlich kreativen Vielfältigkeit. Einer Überschwemmung im 7. Jh. v.Chr. verdankt Zypern einen riesigen Schatz, 2000 gut erhaltenen Weihegeschenke. Herausragend sind die lebensgroßen Portraitfiguren von Priestern. Es war Hesiod, ein berühmter griechischer Dichter des 7. vorchr. Jh., der seine Göttin der Liebe und Schönheit dem Schaum zyprischer Wogen entsteigen ließ. Mit dem Erblühen des Christentums erlosch ihre Bedeutung, aber nicht ihre Attraktivität. Sie spült auch heute noch, in ununterbrochener Folge, ihrer Magie erlegene Verehrer an Zyperns Küste. Unter den Häusern von Politikó verbergen sich die Ruinen des Stadtkönigtums Tamassós. Über 22 Stufen steige ich hinab zur größeren der beiden freigelegten Grabanlagen aus dem 6. vorchr. Jh.. Holzarchitektur sollten sie imitieren, die für Könige oder Aristokraten, aus exakt behauenen Sandsteinblöcken, wie mit einem Baukasten geschaffenen Ruhestätten. Sehr ländlich, aber auch irgendwie aufgegeben empfinde ich die wenigen Ansiedlungen und die Atmosphäre dicht an der Demarkationslinie. In dieser Landschaft erreichte in der Bronzezeit Idalion, ein Stadtkönigtum, seine wirtschaftliche Blüte. Achäer vom Peloponnes, haben sich hier niedergelassen. Ein deutsches Grabungsteam arbeitet zur Zeit an der Freilegung eines palastartigen Gebäudes. 1964 wurde Àgios Sozómenos von der Polizei und von bewaffneten Zivilisten überfallen. Sechs zyperntürkische Bewohner wurden getötet, als Vergeltung für die Ermordung zweier Griechen im Nachbarort. 170 Personen, Muslime und Christen, flüchteten in sicherere Landesteile. Sie ließen ihre vertraute Heimat, Hab und Gut zurück. Die Tür der kleinen Grottenkirche ist unverschlossen. Es brennt sogar eine Öllampe. Was ich in Agía Nápa antreffe habe ich nicht erwartet. Selten stand ich vor einer solch schönen und stimmungsvollen Hafenszenerie, eingerahmt in alles, was das Herz des Urlaubers begehrt. Die dem heiligen Georg geweihte Kreuzkuppelkirche von Avgórou stammt aus dem 16. Jh.. Sie zeugt mit ihren systematisch zerstörten Fresken von den hasserfüllten Zeiten des Bürgerkriegs im 19. und 20. Jh.. In der wunderschönen Küstenlandschaft östlich von Agía Nápa endet meine Reise durch eine Perle der alten Welt. Für mich waren diese Wochen eine Konfrontation mit den Wurzeln meines Seins und eine Reise zur großen Urmutter, in der wechselhaften Gestalt sich wandelnder Religionsvorstellungen...
Vor dem Kafenion von Platanistása halte ich an. Hier muss ich nach dem Schlüsselverwalter fragen. Ohne ihn hätte ich Timios Stavrós tou Agiasmáti, sechs Kilometer außerhalb des Ortes, nicht gefunden. Ich bin geblendet von der Pracht und Bilderflut. Der aus Syrien stammende Philippos Goul war einer der besten Maler seiner Zeit. Sogar das Gestühl für Alte und Kranke gehört zur ursprünglichen Ausstattung. Der im 12. Jh. entstandene Gebäudekomplex der vollständig ausgemalten Klosterkirche Panagía tou Aráka zählt, über Zypern hinaus, zu den berühmtesten Denkmälern byzantinischer Kunst. Die wundervolle Ausmalung ist inschriftlich auf 1192 datiert. Die europäische Union hat viel in den Erhalt der Altstadt von Nikosia investiert. Der Bischofspalast wirkt wie ein Neubau auf mich, aber auch wie ein Hochsicherheitstrakt. Die benachbarte Johannes-Kathedrale birgt eine gut erhaltene hochwertige Ausmalung. Das feudale Haus des Herrn Kornésios, Dragoman, Mittler und Dolmetscher zwischen dem Sultan und den Christen der Insel, zeugt von der 300 Jahre währenden Türkenherrschaft. Im Archäologischen Nationalmuseum tauche ich von einem Augenblick zum anderen ab, in eine vor Jahrtausenden versunkene Menschheitsepoche. Wahrhaft Göttliches strahlen sie noch immer aus, die Kreuzidole der Steinzeit. Sie waren kulturell und künstlerisch hoch entwickelt, die ersten Siedler aus Kleinasien, Syrien oder Palästina. Seit etwa 2000 vor der Zeitrechnung schufen lokale Künstler Keramikprodukte in einer erstaunlich kreativen Vielfältigkeit. Einer Überschwemmung im 7. Jh. v.Chr. verdankt Zypern einen riesigen Schatz, 2000 gut erhaltenen Weihegeschenke. Herausragend sind die lebensgroßen Portraitfiguren von Priestern. Es war Hesiod, ein berühmter griechischer Dichter des 7. vorchr. Jh., der seine Göttin der Liebe und Schönheit dem Schaum zyprischer Wogen entsteigen ließ. Mit dem Erblühen des Christentums erlosch ihre Bedeutung, aber nicht ihre Attraktivität. Sie spült auch heute noch, in ununterbrochener Folge, ihrer Magie erlegene Verehrer an Zyperns Küste. Unter den Häusern von Politikó verbergen sich die Ruinen des Stadtkönigtums Tamassós. Über 22 Stufen steige ich hinab zur größeren der beiden freigelegten Grabanlagen aus dem 6. vorchr. Jh.. Holzarchitektur sollten sie imitieren, die für Könige oder Aristokraten, aus exakt behauenen Sandsteinblöcken, wie mit einem Baukasten geschaffenen Ruhestätten. Sehr ländlich, aber auch irgendwie aufgegeben empfinde ich die wenigen Ansiedlungen und die Atmosphäre dicht an der Demarkationslinie. In dieser Landschaft erreichte in der Bronzezeit Idalion, ein Stadtkönigtum, seine wirtschaftliche Blüte. Achäer vom Peloponnes, haben sich hier niedergelassen. Ein deutsches Grabungsteam arbeitet zur Zeit an der Freilegung eines palastartigen Gebäudes. 1964 wurde Àgios Sozómenos von der Polizei und von bewaffneten Zivilisten überfallen. Sechs zyperntürkische Bewohner wurden getötet, als Vergeltung für die Ermordung zweier Griechen im Nachbarort. 170 Personen, Muslime und Christen, flüchteten in sicherere Landesteile. Sie ließen ihre vertraute Heimat, Hab und Gut zurück. Die Tür der kleinen Grottenkirche ist unverschlossen. Es brennt sogar eine Öllampe. Was ich in Agía Nápa antreffe habe ich nicht erwartet. Selten stand ich vor einer solch schönen und stimmungsvollen Hafenszenerie, eingerahmt in alles, was das Herz des Urlaubers begehrt. Die dem heiligen Georg geweihte Kreuzkuppelkirche von Avgórou stammt aus dem 16. Jh.. Sie zeugt mit ihren systematisch zerstörten Fresken von den hasserfüllten Zeiten des Bürgerkriegs im 19. und 20. Jh.. In der wunderschönen Küstenlandschaft östlich von Agía Nápa endet meine Reise durch eine Perle der alten Welt. Für mich waren diese Wochen eine Konfrontation mit den Wurzeln meines Seins und eine Reise zur großen Urmutter, in der wechselhaften Gestalt sich wandelnder Religionsvorstellungen...