Jacques Christian Michel Widerkehr: Oboensonaten Nr.1-3
Oboensonaten Nr.1-3
Super Audio CD
SACD (Super Audio CD)
Die SACD verwendet eine höhere digitale Auflösung als die Audio-CD und bietet außerdem die Möglichkeit, Mehrkanalton (Raumklang) zu speichern. Um die Musik in High-End-Qualität genießen zu können, wird ein spezieller SACD-Player benötigt. Dank Hybrid-Funktion sind die meisten in unserem Shop mit "SACD" gekennzeichneten Produkte auch auf herkömmlichen CD-Playern abspielbar. Dann allerdings unterscheidet sich der Sound nicht von einer normalen CD. Bei Abweichungen weisen wir gesondert darauf hin (Non-Hybrid).
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- Tonformat: stereo & multichannel (Hybrid)
- Künstler: Bart Schneemann (Barock-Oboe), Paolo Giacometti (Hammerklavier)
- Label: Channel Classics, DDD, 2003
- Erscheinungstermin: 1.1.2004
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Widerkehrs Wiederkehr
Wer meint, auf der Landkarte der Musikgeschichte gebe es keine weißen Flecken mehr, wird mit dieser CD eines Besseren belehrt, denn wer hat wohl je von Jacques Christian Michel Widerkehr gehört? Nur wenige Takte dieses Programms genügen, um die Neugier zu wecken, von einem Komponisten mehr wissen zu wollen, der so ungewöhnliche Musik hinterlassen hat.
Jacques Christian Michel Widerkehr wurde 1759 in Straßburg geboren. Er spielte Cello, und seine musikalische Prägung geschah zunächst durch das zwar ausländische, doch nahe liegende Mannheim. Franz Xaver Richter wurde sein Kompositionslehrer, Haydn sein Idol. 1783 folgte Widerkehr der Spur, die allen französischen Musikern Erfolg zu versprechen schien – er ging nach Paris. Hier wollte er sein Glück machen wie so viele andere vor ihm, darunter auch Deutsche wie Cannabich, Reicha und Danzi. Als Cellist wurde Widerkehr in Paris nicht gerade mit offenen Armen empfangen, doch er hatte offenbar das richtige Gefühl für den Trend der Zeit und machte sich bald als Komponist von Symphonies-Concertantes, die damals in der französischen Hauptstadt große Mode waren, einen Namen. Nach François Fétis, dem bedeutenden Kritiker und Chronisten seiner Epoche, gehörten diese konzertanten Sinfonien für viele Jahre zu den besten Werken dieses Genres in Frankreich. Doch blieb Widerkehr nicht bei Kompositionen modischer Bagatellen stehen: Kammermusik für unterschiedlichste Besetzungen verbreitete seinen Ruhm auch außerhalb der Kreise, die lediglich an der neuesten musikalischen Mode interessiert waren. Für heutige Hörer erinnern Widerkehrs Kompositionen nach anfänglicher Assoziation mit Mannheimer Komponisten an bedeutendere Zeitgenossen wie Haydn und Mozart, sie scheinen gelegentlich sogar auf Beethoven und Schubert zu weisen.
So lassen die Werke dieses Elsässers, der vielleicht nur durch eine Laune der Geschichte zum musikalischen Außenseiter wurde, zwar möglicherweise zeitweise an berühmte Kollegen denken, doch besticht vor allem die Weitsicht und künstlerische Unabhängigkeit von Jacques Christian Michel Widerkehr. Damit wird er zu einer interessanten und fesselnden Gestalt des Musiklebens des 18. Jahrhunderts, die mit bemerkenswertem Genie vergangene und zukünftige Aspekte der Musik seiner Zeit in einem ganz persönlichen Stil vereinen konnte, der Zeitgenossen eine Anpassung an die gültige Mode signalisierte und für uns Heutige ein bemerkenswertes Maß an musikalischer Selbständigkeit zeigt. Nachdem die Sonate in e-moll die beiden Musiker dieser Einspielung unmittelbar begeistert hatte, fanden sie in der Pariser Nationalbibliothek noch zwei weitere Sonaten, die 1817 bei Erard in Paris veröffentlicht wurden. So können sie hier ein Programm vorlegen, das einem faszinierenden Komponisten des 18. Jahrhunderts endlich den Platz zuweist, der ihm gebührt.
Eigentlich begann alles an einem dieser trüben, regnerischen Montagmorgen. Paolo und ich spielten zum Spaß ein paar Stücke vom Blatt (was sollte man auch sonst an einem regnerischen Montagmorgen tun), darunter eine Sonate in e-moll eines gewissen Jacques Christian Michel Widerkehr. Die Noten waren bei der Musica Rara Edition erschienen; der Komponist war uns völlig unbekannt. Aber, was war das für phantastische Musik, melodiös und mit unerwarteten Wendungen, virtuos, mit humorvollen Momenten und einem spannenden Dialog zwischen der Oboe und dem Fortepiano! Der langsame Satz gefällig und verhalten, der letzte Satz schon fast kühn und mit einem Hauch Dramatik, wie man es sonst von großen Meistern wie Mozart kennt! (Bart Schneemann)
Wer meint, auf der Landkarte der Musikgeschichte gebe es keine weißen Flecken mehr, wird mit dieser CD eines Besseren belehrt, denn wer hat wohl je von Jacques Christian Michel Widerkehr gehört? Nur wenige Takte dieses Programms genügen, um die Neugier zu wecken, von einem Komponisten mehr wissen zu wollen, der so ungewöhnliche Musik hinterlassen hat.
Jacques Christian Michel Widerkehr wurde 1759 in Straßburg geboren. Er spielte Cello, und seine musikalische Prägung geschah zunächst durch das zwar ausländische, doch nahe liegende Mannheim. Franz Xaver Richter wurde sein Kompositionslehrer, Haydn sein Idol. 1783 folgte Widerkehr der Spur, die allen französischen Musikern Erfolg zu versprechen schien – er ging nach Paris. Hier wollte er sein Glück machen wie so viele andere vor ihm, darunter auch Deutsche wie Cannabich, Reicha und Danzi. Als Cellist wurde Widerkehr in Paris nicht gerade mit offenen Armen empfangen, doch er hatte offenbar das richtige Gefühl für den Trend der Zeit und machte sich bald als Komponist von Symphonies-Concertantes, die damals in der französischen Hauptstadt große Mode waren, einen Namen. Nach François Fétis, dem bedeutenden Kritiker und Chronisten seiner Epoche, gehörten diese konzertanten Sinfonien für viele Jahre zu den besten Werken dieses Genres in Frankreich. Doch blieb Widerkehr nicht bei Kompositionen modischer Bagatellen stehen: Kammermusik für unterschiedlichste Besetzungen verbreitete seinen Ruhm auch außerhalb der Kreise, die lediglich an der neuesten musikalischen Mode interessiert waren. Für heutige Hörer erinnern Widerkehrs Kompositionen nach anfänglicher Assoziation mit Mannheimer Komponisten an bedeutendere Zeitgenossen wie Haydn und Mozart, sie scheinen gelegentlich sogar auf Beethoven und Schubert zu weisen.
So lassen die Werke dieses Elsässers, der vielleicht nur durch eine Laune der Geschichte zum musikalischen Außenseiter wurde, zwar möglicherweise zeitweise an berühmte Kollegen denken, doch besticht vor allem die Weitsicht und künstlerische Unabhängigkeit von Jacques Christian Michel Widerkehr. Damit wird er zu einer interessanten und fesselnden Gestalt des Musiklebens des 18. Jahrhunderts, die mit bemerkenswertem Genie vergangene und zukünftige Aspekte der Musik seiner Zeit in einem ganz persönlichen Stil vereinen konnte, der Zeitgenossen eine Anpassung an die gültige Mode signalisierte und für uns Heutige ein bemerkenswertes Maß an musikalischer Selbständigkeit zeigt. Nachdem die Sonate in e-moll die beiden Musiker dieser Einspielung unmittelbar begeistert hatte, fanden sie in der Pariser Nationalbibliothek noch zwei weitere Sonaten, die 1817 bei Erard in Paris veröffentlicht wurden. So können sie hier ein Programm vorlegen, das einem faszinierenden Komponisten des 18. Jahrhunderts endlich den Platz zuweist, der ihm gebührt.
Eigentlich begann alles an einem dieser trüben, regnerischen Montagmorgen. Paolo und ich spielten zum Spaß ein paar Stücke vom Blatt (was sollte man auch sonst an einem regnerischen Montagmorgen tun), darunter eine Sonate in e-moll eines gewissen Jacques Christian Michel Widerkehr. Die Noten waren bei der Musica Rara Edition erschienen; der Komponist war uns völlig unbekannt. Aber, was war das für phantastische Musik, melodiös und mit unerwarteten Wendungen, virtuos, mit humorvollen Momenten und einem spannenden Dialog zwischen der Oboe und dem Fortepiano! Der langsame Satz gefällig und verhalten, der letzte Satz schon fast kühn und mit einem Hauch Dramatik, wie man es sonst von großen Meistern wie Mozart kennt! (Bart Schneemann)
- Tracklisting
- 1 Track 1
- 2 Track 2
- 3 Track 3
- 4 Track 4
- 5 Track 5
- 6 Track 6
- 7 Track 7
- 8 Track 8
- 9 Track 9
- 10 Track 10
- 11 Track 11
- 12 Track 12