Richard Wagner: Klaviersonaten B-Dur op.1 & A-dur op.4 auf CD

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Richard Wagners Anfänge

Sein Geburtstag jährt sich zum 200. Mal, da kann auch cpo nicht untätig bleiben. Wir wollen uns den Anfängen des großen Jubilars widmen, der durchaus nicht als Wunderkind angefangen hat. Immerhin war er schon 18 Jahre alt, als er sein op. 1, die Klaviersonate in B-Dur verfasste. Dafür hatte er aber schon zwischen seinem 18. und 26. Geburtstag vier musikalische Ämter inne, in Würzburg, Magdeburg, Königsberg und Riga, für einen jungen, aufstrebenden Kapellmeister nicht wenig. Die bloße Zahl der in dieser Zeit entstandenen Werke ist erstaunlich: zwei Opern, eine Sinfonie, vier groß angelegte Konzert-Ouvertüren, zwei große Klaviersonaten, sowie Chorwerke und Lieder. Die beiden Klaviersonaten sind bereits in ihrer äußeren Gestalt mit jeweils bald 30 Minuten Spieldauer monumental. Beide Werke stellen sich der Auseinandersetzung mit Beethoven nachdrücklich. Dabei verrät z. B. das Adagio aus der 2. Sonate besonders deutlich jene Neigung zur maßlosen Bedingungslosigkeit, die gerade diesen Satz bis an die Grenzen (und darüber hinaus) führt. Der für diese Aufnahme verwendete Flügel der Bayreuther Traditionsmanufaktur Steingraeber stellt das Meisterstück des Firmengründers dar. Das im Originalzustand erhaltene Instrument stammt von 1851 / 52. Für unserem Pianisten Tobias Koch, der als einer der vielseitigsten Tasteninstrumentalisten seiner Generation gilt, war es das ideale Instrument, um dem originalen Klang wiedererstehen zu lassen.

Product Information

Richard Wagner's Beginnings

This year marks the two hundredth anniversary of Richard Wagner's birth, and cpo will not be sitting on the sidelines. We would like to dedicate ourselves to the beginnings of a great composer who certainly did not get his start as a child prodigy. Wagner was already eighteen years old when he wrote his op. 1, the Piano Sonata in B major. From his eighteenth to twenty-sixth birthdays he had held four musical posts – in Würzburg, Magdeburg, Königsberg, and Riga – no small order for an aspiring young composer. The sheer number of works composed by him during this period is astonishing: two operas, a symphony, four full-scale concert overtures, two full-sized piano sonatas, choral works, and songs. The two piano sonatas – each almost thirty minutes in length – are monumental even in their temporal dimensions. Both works emphatically seek to vie with Beethoven. The adagio from the second sonata, for example, clearly manifests the inclination toward big and boundless determination taking this movement to its limits (and beyond them). The grand piano by the traditional Steingraeber Company of Bayreuth represents its founder's masterpiece. The original instrument maintained in pristine condition is from 1851-52. It offers our pianist Tobias Koch, who is regarded as one of the most versatile keyboard instrumentalists of his generation, the ideal instrument for the reproduction of Wagner's original sound.

Rezensionen

klassik.​com 08/2013: »Der weitestgehend unbekannte Wagner: CPO wiedmet sich den beiden frühen Klaviersonaten sowie Wagners ›Faust‹-Kompositionen – mit großem Erfolg.​ Die zweite Sonate in A-Dur ist dreisätzig und von noch dramatischerem Duktus.​ Ohne Blick auf den Namen wäre die Sonate jedenfalls stets ein eindrucksvoller Programmpunkt, in einem Schubert- oder Beethoven-Konzert.​ Das farbenreiche Hammerklavier, bestens in Schuss und bestens aufgenommen, ist ein äußerst passendes Instrument, perfekt von Tobias Koch beherrscht, dem Referenzeinspielungen der beiden Sonaten gelungen sind.​ Eine ganz eigene Wagner-Welt, die weder auf den ersten noch den zweiten Blick naheliegend ist, aber darum nicht weniger attraktiv.​«

klassik-heute.​com 09/2013: »Eine der hauptsächlichsten Vergnügungen, die sich der Rezensent gönnt, wenn ihm Produktionen wie diese vorkommen, besteht darin, dass er zu erspüren versucht, wie's in der emotionalen Welt des Tonkünstlers, von dem gerade die Rede ist, ausgesehen haben könnte.​ Der Wert des gegenwärtigen Albums scheint mir – und gern zeihe ich mich des höchsten Subjektivismus – genau darin zu liegen, dass wir eingeladen sind, dem jungen Richard Wagner auf seinen Wegen zu Ludwig van Beethoven und zu Johann Wolfgang von Goethe zu folgen.​«