John Tavener: Requiem auf CD

Der Name John Tavener steht für moderne Spiritualität, aber auch für die Verbindung vieler Musikstile der Welt, um - wie Tavener selbst sagt - "mit der immerwährenden Wahrheit das musikalische Werk zu einen". Ein musikalischer Höhepunkt des Jahres 2008 war die Uraufführung von Taveners Requiem in der damaligen europäischen Kulturhauptstadt Liverpool. Die BBC schnitt die Premiere mit. Jetzt erscheint das Dokument mit zwei weiteren Tavener-Werken auf CD.

In einem großen Kreuz sind die Mitwirkenden des siebenteiligen Requiems im Raum verteilt, und auch die musikalische Gestaltung folgt geometrischen Mustern. Dabei wirkt das Stück, in dem Tavener Texte verschiedener Weltreligionen vertont hat, hochexpressiv und überzeugt den Hörer auch auf emotionaler Ebene. "Das Werk reflektiert höchst eindrucksvoll Taveners Überzeugung, dass alle Religionen derselben Quelle entspringen", wie die Times über das Stück schrieb. Dafür sorgen neben Chor und Orchester die Vokalsolisten Elin Manahan Thomas und Andrew Kennedy sowie die Cellistin Josephine Knight, der Tavener im Zentrum des Werkes ein großes Solo zugedacht hat. Der 1944 geborene Tavener, der am Beginn seiner Karriere von Strawinsky beeinflusst wurde, fand in den 70er Jahren zur Religion als bedeutender Inspirationsquelle und trat zum russisch-orthodoxen Glauben über. Seitdem besitzen seine Werke durchweg liturgischen Charakter: So auch das an indischen Traditionen orientierte konzertante Stück "Mahashakti" (2003) für Violine und Streicher sowie "Eternal Memory" (1997) für Violoncello und Streicher.