Hisako Kawamura,Klavier on Super Audio CD

Zwei Monate vor seinem Tod schrieb Franz Schubert 1828 noch drei letzte Klaviersonaten, die den Höhepunkt seines Klavier?uvres bilden. Vor allem die A-Dur Sonate D 959 ist charak­teris­tisch für Schuberts höchst eigenem Umgang mit der Sonatenform: Figurierte Themen, episodische Fort­spinnungen, aber auch rhythmischer Witz, kecke Ausbrüche und perfekte Proportionen machen sie zu einer Schubertschen Delikatesse. Trotz des hohen musikalischen Wertes seiner Kompo­sitionen war das Schaffen des Wiener Meisters bereits wenige Jahre nach seinem Tod vergessen. Es war Robert Schumann, der sich nachhaltig für die Wiederaufführung der "großen" C-Dur Sin­fonie von Schubert einsetzte und damit die Musikwelt auf Schubert wieder aufmerksam machte. Er be­schäftigte sich ebenfalls intensiv mit der Sonatenform: Sein "Faschingsschwank aus Wien" ist ein origineller Versuch der Alternative zum Sonatenzyklus. Äußerlich an die Folge von Charakterstücken anknüpfend, wie er sie in "Carneval" umsetzte, wird Schumann hier weniger konkret das Werk ist geprägt von abrupten Kontrasten, schwankend zwischen sprühender Leichtigkeit und versonnener Innerlichkeit, schweifender Harmonik, leidenschaftlich-fantastischem Ausdruck und virtuo­sem An­spruch. Mit dieser verkappten Sonate folgt Schumann seinem eigenem Ratschlag: "Also schreibe man Sonaten oder Phantasien (was liegt im Namen!), nur vergesse man dabei die Musik nicht, und das andere erfleht vom guten Genius." Die in Japan geborene und in Deutschland lebende Pianistin Hisako Kawamura ist Preisträgerin renommierter internationaler Wettbewerbe. So gewann sie u. a. den Concours Clara Haskil in Vevey, den Concorso G. B. Viotti in Vercelli, den Concorso A. Casagrande in Terni, den Darm­­städter Chopin-Wettbewerb und wurde Preisträgerin des Concours Géza Anda in Zürich, des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD in München und des Concours Reine Elisabeth in Brüssel. Zahlreiche Konzertverpflichtungen führen sie durch Deutsch­land, Europa und Japan. Zum Schumann-Jahr legt audite die Neuauflage ihrer beeindruckenden Debüt-SACD als Digipack mit neuem Coverbild vor.

Two months before his death in 1828, Franz Schubert wrote three final piano sonatas which form the high point of his piano oeuvre. Above all, the A major Sonata, D 959 is characteristic of Schubert's highly individual handling of sonata form. Figured themes, episodic extensions, but also rhythmic wit, bold outbursts and perfect proportions make it a Schubertian delicacy. Despite the high musical value of his compositions, the Viennese master's production was already forgotten a few years after his death. It was Robert Schumann who persistently pushed for a revival of the "great" C major Symphony of Schubert, thus turning the attention of the musical world towards the Viennese composer. Schumann also occupied himself intensively with sonata form: his "Faschingsschwank aus Wien" (Carnival Jest from Vienna) is an original attempt at an alternative to the sonata cycle. Outwardly continuing the idea of a series of character pieces that he had realised in "Carnival," Schumann is less concrete in this work it is marked by abrupt contrasts, varying between effervescent lightness and inward-looking reflection, wandering harmonies, passionate, fantasy-like expression and high virtuosity. Schumann follows his own advice in this sonata-in-disguise: "So go ahead and write sonatas or fantasias (what does the name matter?), but don't forget the music, and implore the rest from the good genius." The pianist Hisako Kawamura, born in Japan and living in Germany, has won prizes at renowned international competitions. She won first prizes at the "Concours Clara Haskil" in Vevey, the "A. Casagrande International Piano Competition" in Terni, the "G. B. Viotti International Music Competition" in Vercelli and the "Chopin Competition" in Darmstadt in addition she became laureate at the "Concours Géza Anda" in Zurich, the "ARD International Music Competition" in Munich and the "Queen Elisabeth International Music Competition" in Brussels. Numerous concert engagements have taken her through Germany, Europe and Japan. On the occasion of the Schumann anniversary audite presents her impressive debut recording as a redesigned digipack with new cover picture.

Rezensionen

Hisako Kawamura legt ein Diskus-Debüt hin, an dem alles stimmt, was nur stimmen kann: Es ist manuell perfekt, musikalisch klangschön, ausgewogen und flüssig, und sogar die beträchtlichen gestalterischen Hürden werden von ihr mit sozusagen lächelnder Selbstverständlichkeit genommen. Für sich betrachtet also eine fabelhaft runde Sache, und auch die Aufnahme des ungewohnt weich intonierten Kawai-Flügels lässt keine Wünsche offen. (Fono Forum)

Reviews