4 von 5
Timo
16. Mai 2015
Come back?!?
Comebacks haben immer so ein Geschmäckle, besonders nach so einer langen Zeit wie Faith No More sie sich genommen haben. Häufig bekommt man nur sehr laue, mäßig aufgewärmte Ware vorgesetzt, bei der lediglich das Geldverdienen im Vordergrund stand. Wirklich kreative Erzeugnisse sind da sehr rar gesät.
Faith No More waren allerdings eh schon immer die Querdenker in Sachen Musik und liefern 18 Jahre nach ihrem letzten Album ein sehr beeindruckendes Werk ab, das natürlich ganz besonders die damaligen Zeitzeugen aufhorchen lassen wird. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man dieses Werk zeitlich gesehen problemlos irgendwo zwischen 'Angel Dust' und 'King for a Day...' einordnen.
Auch auf 'Sol Invictus' kann man die für Faith No More Alben so typischen Adjektive narrativ, skurril, exzentrisch so treffend anwenden. Sie haben noch eine ganze Menge zu erzählen und tun das mit einer Frische, als wäre es gerade 1995. Wahrscheinlich hat ihnen diese lange Pause gut getan, um gerade die internen Querelen zu beseitigen und sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie ziehen sämtliche Register ihres Schaffens und bringen damit ein unglaublich dichtes Werk zustande, das darüber hinaus noch eine angenehme Dauer aufweist. Dadurch wird es nicht langweilig, sich dieses Album ggf. auch mehrfach hintereinander durchzuhören.