Ralph Towner: My Foolish Heart
Wieder allein
Nachdem Ralph Towner zuletzt durch seine Projekte mit dem italienischen Jazztrompeter Paolo Fresu sowie seinen Gitarristenkollegen Wolfgang Muthspiel und Slava Grigoryan von sich reden machte, wandelt die US-amerikanische Jazzikone 2017 wieder auf Solopfaden und setzt damit die Tradition von Alben wie »Diary«, »Solo Concert«, »Ana«, »Anthem« und »Time Line« fort.
»My Foolish Heart« heißt die Platte, mit der der Gitarrist sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft blickt.
My Foolish Heart
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Nur noch 1 Stück am Lager. Danach versandfertig innerhalb einer Woche (soweit verfügbar beim Lieferanten)
EUR 18,99*
- Label: ECM, 2017
- Bestellnummer: 5884688
- Erscheinungstermin: 3.2.2017
Weitere Ausgaben von My Foolish Heart
Jedes neue Soloalbum von Ralph Towner ist ein Grund zum Feiern. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass der Gitarrist und ECM-Veteran zum Zeitpunkt dieser Aufnahme gerade 76 Jahre alt geworden ist. Nicht, dass man das an der Lebensfreude erkennen würde, die selbst die ruhigsten Momente des Albums durchdringt. Im eröffnenden "Pilgrim" zeigt sich Towner von seiner besten Seite und fügt ein Mosaik aus verschiedenen Tonleitern zusammen. Das Stück hat etwas Häusliches an sich, als wären die gelegentlichen Schläge die Geräusche eines Strohbesens, der sich über einen Holzboden bewegt.
Auf Towners Spiel kann man sich immer verlassen, denn er scheut sich nicht, Details durchscheinen zu lassen. Das gilt besonders für "I'll Sing To You", eines der melodischsten Stücke des Sets, bei dem jedes Kratzen der schwieligen Finger in lebendiger Nahaufnahme eingefangen wird. Als Komponist zeichnet er sich dadurch aus, dass er die Bewegung oder das Gefühl eines Titels hervorruft. So z.B. der schwankende Gang von "Saunter" und die vom Barock inspirierte Fußarbeit von "Dolomiti Dance". Gleichgesinnt sind die beiden Stücke mit 12-Saiteninstrumenten. Während "Clarion Call" mit Stopps und Starts gespickt ist und seine Magie durch die Unterbrechung eines Zaubers entfaltet, hallt "Biding Time" mit nachdenklicher Absicht wider.
Sowohl "Shard" als auch "Rewind" sind Klassiker aus dem Oregon-Songbook und sprechen durch ihre Aufnahme den Willen der Nostalgie an. Das letztgenannte Stück beendet das Album mit einer wellenförmigen Erzählung. Davor werden wir mit "Blue As In Bley" verwöhnt. Es ist Paul Bley gewidmet, der verstarb, kurz bevor Towner das Studio betrat, und ist ein komplexes und fein ausgearbeitetes Stück, das wie die Improvisationen seines Widmungsträgers durch die Magie der Unmittelbarkeit zusammenhält. Eine Reihe kürzerer Stücke verleiht den Scheiben dieses musikalischen Rückgrats zusätzliche Flüssigkeit. Von diesen ist "Ubi Sunt" wegen seiner chorischen Schönheit ein Höhepunkt.
Das Titellied von Victor Young ist seit langem eine Inspirationsquelle für Towner, der es hier in Demut wieder aufgreift. In seinen Händen fühlt es sich an wie ein altes Video, das man sich in aller Ruhe anschaut. Jede Szene ist eine Chance zur Erneuerung, ein Beweis dafür, dass nicht nur Lieder, sondern auch ihre Interpreten mit dem Alter besser werden können.
Nach mehreren musikalischen Zusammenarbeiten in jüngster Vergangenheit präsentiert der legendäre Gitarrist 2017 eine neue Platte in Eigenregie – die erste nach über zehn Jahren. Hier ist »My Foolish Heart«.
Die insgesamt zwölf Songs des Albums nahm Towner im Februar 2016 gemeinsam mit Produzent und ECM-Gründer Manfred Eicher im Auditorio Stelio Molo in Lugano auf.
Neben vielen neuen eigenen Kompositionen warten darauf mit »Shard« und »Rewind« auch zwei Songs aus dem Œuvre von Towners Quartett Oregon sowie der namensgebende »My Foolish Heart« von Victor Young. Der Song »Blue As In Bley« ist weiterhin eine Hommage an den verstorbenen Paul Bley.
Mit »My Foolish Heart« beweist Ralph Towner 2017: Für ein beeindruckendes Jazzalbum braucht es nicht immer viel, manchmal reicht schon ein Gitarrenvirtuose.
Auf Towners Spiel kann man sich immer verlassen, denn er scheut sich nicht, Details durchscheinen zu lassen. Das gilt besonders für "I'll Sing To You", eines der melodischsten Stücke des Sets, bei dem jedes Kratzen der schwieligen Finger in lebendiger Nahaufnahme eingefangen wird. Als Komponist zeichnet er sich dadurch aus, dass er die Bewegung oder das Gefühl eines Titels hervorruft. So z.B. der schwankende Gang von "Saunter" und die vom Barock inspirierte Fußarbeit von "Dolomiti Dance". Gleichgesinnt sind die beiden Stücke mit 12-Saiteninstrumenten. Während "Clarion Call" mit Stopps und Starts gespickt ist und seine Magie durch die Unterbrechung eines Zaubers entfaltet, hallt "Biding Time" mit nachdenklicher Absicht wider.
Sowohl "Shard" als auch "Rewind" sind Klassiker aus dem Oregon-Songbook und sprechen durch ihre Aufnahme den Willen der Nostalgie an. Das letztgenannte Stück beendet das Album mit einer wellenförmigen Erzählung. Davor werden wir mit "Blue As In Bley" verwöhnt. Es ist Paul Bley gewidmet, der verstarb, kurz bevor Towner das Studio betrat, und ist ein komplexes und fein ausgearbeitetes Stück, das wie die Improvisationen seines Widmungsträgers durch die Magie der Unmittelbarkeit zusammenhält. Eine Reihe kürzerer Stücke verleiht den Scheiben dieses musikalischen Rückgrats zusätzliche Flüssigkeit. Von diesen ist "Ubi Sunt" wegen seiner chorischen Schönheit ein Höhepunkt.
Das Titellied von Victor Young ist seit langem eine Inspirationsquelle für Towner, der es hier in Demut wieder aufgreift. In seinen Händen fühlt es sich an wie ein altes Video, das man sich in aller Ruhe anschaut. Jede Szene ist eine Chance zur Erneuerung, ein Beweis dafür, dass nicht nur Lieder, sondern auch ihre Interpreten mit dem Alter besser werden können.
Ralph Towner zurück auf Solopfaden
So wie zahlreiche Kollaborationen mit anderen berühmten Jazzmusikern, sind auch Soloalben ein fester Bestandteil von Ralph Towners beeindruckender Diskografie.Nach mehreren musikalischen Zusammenarbeiten in jüngster Vergangenheit präsentiert der legendäre Gitarrist 2017 eine neue Platte in Eigenregie – die erste nach über zehn Jahren. Hier ist »My Foolish Heart«.
Die insgesamt zwölf Songs des Albums nahm Towner im Februar 2016 gemeinsam mit Produzent und ECM-Gründer Manfred Eicher im Auditorio Stelio Molo in Lugano auf.
Neben vielen neuen eigenen Kompositionen warten darauf mit »Shard« und »Rewind« auch zwei Songs aus dem Œuvre von Towners Quartett Oregon sowie der namensgebende »My Foolish Heart« von Victor Young. Der Song »Blue As In Bley« ist weiterhin eine Hommage an den verstorbenen Paul Bley.
Mit »My Foolish Heart« beweist Ralph Towner 2017: Für ein beeindruckendes Jazzalbum braucht es nicht immer viel, manchmal reicht schon ein Gitarrenvirtuose.
Rezensionen
»Ein Solowerk an der Grenze von Kammerjazz und Klassik mit dem Charme der Erfahrung.« (Audio, April 2017)»Dieses Album ist jetzt schon ein Klassiker.« (Jazzthing, April/Mai 2017)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Pilgrim
- 2 I'll Sing To You
- 3 Saunter
- 4 My Foolish Heart
- 5 Dolomiti Dance
- 6 Clarion Call
- 7 Two Poets
- 8 Shard
- 9 Ubi Sunt
- 10 Biding Time
- 11 Blue As In Bley
- 12 Rewind
