3 von 5
dr.analog
06. Mai 2018
To much monky buisness
Van Morrison hat nie ein wirklich schlechtes Album aufgenommen, auch diese Platte ist noch auf passablem Niveau.
Aber drei Alben in knapp 8 Monaten, überfordern auch den großen "Alten Meister" des Rhythmen and Blues. Schon der
etwas großspurige Titel des Vorgängers -Versatile- wirkte dick aufgetragen. Vielseitig war das jedenfalls nicht. Morrisons Teamwork mit Joey Defrancesco dudelt gelegentlich haarscharf an der Grenze zur harmlosen Hintergrundberieselung
beim Einkauf im Supermarkt vorbei. Aber wirklich nur knapp. Morrison mag es wichtig sein die Songs aus den letzten beiden Alben, unter denen sich ja auch Neu-Interpretationen seiner eigenen Klassiker (im geänderten Gewand), einzuspielen. Aber den Erstausgaben konnte er keine überlegene Güte entgegenstellen, nicht einmal ein vergleichbares Niveau halten. Der große Grantler zieht sein Ding durch und seine Jünger folgen ihm noch immer voller Bewunderung. Seine letzte Studio Großtat war THE HEALING GAME von ´97 , das immer wieder als Anniversary-Re-Inkarnation verschoben wurde (jetzt auf September 18), dieses Album besitzt mehr seelischen Tiefgang, wie die gesamte Armada seiner Platten aus den letzten 10 Jahren. Einzige Ausnahme darunter war ASTRAL WEEKS LIVE.
Überhaupt ist Morrison lieve-haftig noch immer jeden Konzertbesuch wert, von seinen letzten Alben möchte ich das nicht
mehr behaupten. Seinen Songwriter Zenith hat der verdiente,wahrscheinlich größte Weiße Rhythmen and Blues- Sänger aller Zeiten aber schon seit langem überschritten.
Meine Kritik wird bei den Liebhabern seiner Musik nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen, aber hört euch einige
seiner Klassiker aus den 70ziger und 80ziger Jahren an, heute dagegen wirkt der auch von mir so verehrte Barde
ausgebrannt und ideenlos.