2 von 5
Ringo
29. Juni 2021
Es wird besser... oder nicht?
Uriah Heep: Salisbury (Expanded Edition, 2 CDs, 2016, Laufzeit 109 Minuten)
Nach dem enttäuschenden Auftakt dieser Do-CD-Serie (siehe ''Very 'Eavy, Very 'Umble'') geht es mit dem Heep-Album ''Salisbury'' in die zweite Runde. Erneut präsentieren sich die beiden CDs im Digipack, auch die Aufmachung des 20-seitigen Booklets ähnelt der des Debütalbums. ''Rare Bandfotos''? Nein, auch jetzt nicht.
Auch diesmal hat Andy Pearce das Original-Album neu remastert (CD 1, 38:12 Minuten) und dabei den Klang stark mittenbetont. Vor allem die Drums klingen jetzt eher matt als frisch. Haben die Master-Bänder im Laufe der Jahre so sehr an Klang verloren? Scheint fast so, denn die zweite CD klingt deutlich besser, wurde allerdings auch 1989-1995, also über 20 Jahre vorher, neu abgemischt.
CD 2 (70:52 Minuten) lässt zu Beginn unschöne Erinnerungen an ''Very 'Eavy, Very 'Umble'' wach werden, denn auch der jetzige Opener ''High Priestess'' enttäuscht durch einen überraschend hinzugefügten, dritten (!) Loop der Anfangssequenz. Doch schon bei ''Time To Live'' ändert sich das Blatt: Hier gibt es tatsächlich einen anderen Aufnahme-Take. Hensley verausgabt sich an der Orgel, auch Byron zeigt, wie gut er bei Stimme ist. Klasse!
''The Park'' offeriert uns deutlich mehr Park-Atmosphäre, wurde allerdings wieder künstlich verlängert, wobei die Wiederholung der Anfangssequenz gar nicht mal schlecht gelungen ist. Mit ''Simon The Bullet Freak'' folgt die Rückseite der deutschen Single von ''Lady In Black'', hier allerdings erkennbar anders abgemischt.
Das Gleiche gilt für ''Bird Of Prey'', auch wenn man wieder daran herumgeschnippelt hat. Lasst doch einfach den Sch..., genau wie die stupide Endlosschleife in den letzten zweieinhalb Minuten von ''Lady In Black''. ''Salisbury'', den Titelsong, gibt es zum Schluss gleich zwei Mal: Zunächst in einer anderen, etwas ruhigeren, aber dennoch klareren Abmischung, danach in einer Live-Version, die ohne Orchester natürlich ungewohnt klingt, aber auch vom Sound her nicht mithalten kann. Wenigstens glänzt das Duo Box/Hensley mit grandiosen Soli und sorgt damit für eine kleine Versöhnung.
Trotzdem: Auch wenn diese Neu-Edition immerhin ein paar nette ''alternative'' Songs enthält, kann sie bei weitem nicht überzeugen. Schade, auch wenn ''Salisbury'' immer noch ein klasse Album ist.