4 von 5
zonenkind58
02. Juli 2015
Ein gutes Pop-Album
Mehr als ein halbes Jahr nach Erscheinen von „1989“ fällt es mir als Hardcore Swiftie noch immer schwer, ein gerechtes Urteil über das Werk abzugeben, aber inzwischen akzeptiere ich das Produkt so wie es ist.
Ich will keinen Hehl daraus machen, daß ich den Schwenk zum Dance-Pop keinesfalls als positiven künstlerischen Entwicklungsschritt sehe, denn diese Art Musik ist einfach vom Niveau und dem kreativen Anspruch niedriger angesiedelt, als das, was Taylor bisher geschaffen hat und ihrem Talent und Potential entsprach. Da aber an Verkaufszahlen und Downloads gemessen wird, hat Tay natürlich alles richtig gemacht. Sie ist eben nicht nur eine Ausnahmekünstlerin, sondern kann sich auch selbst hervorragend managen.
Zum Album an sich: Als Pop-Album ist diese CD wohl derzeit konkurrenzlos, da sauber produziert, mit sehr interessanten Lyrics gespickt und im Rahmen der Möglichkeiten auch abwechslungsreich und mit frischen Ideen. Der Elektrosound wird mit der Taylor-typischen Stimme verzuckert.
Taylors Songbook gibt auch ein wenig Orientierungshilfe, weshalb der Sound der End-Achziger hier und da spürbar aufgegriffen und eingearbeitet wird. Als Fan der Achziger-Jahre-Musik versöhnt mich das natürlich.
Highlights dieses Albums sind für mich „Welcome To New York“, „Out Of The Woods“, „All You Had To Do Was Stay“ und “How You Get The Girl”. Alles schöne eingängige Pop-Songs, die nicht primitiv daherkommen. Absolute Volltreffer sind jedoch die beiden Balladen “You Are In Love” und „This Love“, wobei man merkt, daß Tay sich in dieser gedanklichen Materie am wohlsten fühlt. Auch wenn es sicher bei manchen Usern hier Kopfschütteln hervorruft: die absoluten Tiefpunkte sind für mich „Shake It Off“ und „Bad Blood“ (im Katy-Perry-Stil, welche sie aber mit diesem Song aufs Korn nehmen will). Die entsprechenden Videos unterstreichen dies nur noch. Und warum klingt „Wonderland“ so verdammt nach Rihanna? Keine Ahnung. Egal, Rihanna ist doch eigentlich auch cool, oder?. ;-)
Ehrliche 4 Sterne und eine klare Kaufempfehlung für Pop-Music-Freaks für die „1989 DLX“-Version.
Und noch etwas nach dem Köln-Konzert kürzlich: T Swizzle ist und bleibt eine echte fanverbundene Sympathieträgerin und ist im Hinblick auf Live Entertainment das Maß aller Dinge, wenngleich die „Red“- und „Speak Now“-Tour musikalisch natürlich hochkarätiger waren….