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Anonym
15. Mai 2016
O-Ton Stefan Distelmann: " Ich bin Komponist, und kein Kommunist !"
Der gebürtige Münchner musste für jeden angebrannten Walter -Ulbricht-Topf in seiner Jugendzeit eine kräftige Tracht Prügel von den bayerischen Erzeugern seiner,einfangen. Jene zogen nach dem Kriegsende 1945 zur DEFA in den Osten Deutschlands. Der Broterwerb zum überleben wurde dort mit der Schauspielkunst bestritten. Das Naturtalent Stefan Distelmann, eignete sich alle Praktiken, um Musik zu machen, selber an. Distelmann, vom Hause aus, ein Liebhaber des klassischen Blues und meisterhafter Geschichtenerzähler, versuchte den afrikanischen Blues ins DDR-Deutsche zu übertragen.Die damaligen roten DDR-Kulturattachés ermöglichten ihm die Einspielung zweier Langspielplatten. Diese fanden reisenden Absatz bei den Fans. Seine dritte LP, wurde vernichtet, und war nur kurzzeitig auf Magnetbandkassette erhältlich. Diese bekam ich währen der Überfahrt 1984 nach Kanada. Bei Gastauftritten in der damaligen Blues-Szene der DDR meinte er bei Konzerten immer: „ Die Phydys sind scheiße“. Diese, dem DDR-System treuen Musiker bekamen 2016 einen Echo fürs musikalische Lebenswerk. Der Distelmann hätte eher einen verdient für seine Art von Kampf gegen die rotlackierten Nazis in der DDR-Diktatur.
1984 durfte er sogar in die ehemalige Bundesrepublik D. reisen, und tat was man am besten auch tun musste, er blieb dort. Mit ihm, ein Haufen anderer begnadeter ostdeutsche Musiker. Die Klaus Renft-Combo wurden verboten, andere Musiker verließen ihre Heimat. Gleichzusetzen mit der Ausreise vieler ehemaliger Künstler ab 1933 vor und nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten sowie mit dem Verbot 1935 und Auflösung der legendären „Comedian Harmonists“.
Freunde der deutschen Bluesgeschichte sollten diese Box im Schrank stehen zu haben. Gleich neben Little Walter . Ohne Distelmann´s Coverversion von „My Babe“ hätte ich nie diesen König unter den Bluesmundharmonikaspielern gefunden. Danke Stefan!
„Da liegt so ein Haufen in der Ecke und riecht so nach sich und singt so ein Song von den Puhdys.“
„Geht dem Wind nicht aus dem Wege...“ MfG