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MathiasPack
Top 25 Rezensent
28. November 2016
Die gelungene Fortsetzung eines rein „aquostischen“ Alterswerks!
Mit dem neuen Album "Aquostic II: That’s a fact!" setzen Status Quo ihr 2014 begonnenes Unplugged-Konzept in bekannter Manier fort. Beim Vorgänger war’s noch die mutige und zugleich sehr witzige Idee dieses bereits mit dem Coverfoto deutlich erkennbar zu machen, auf dem die Herren und Quo-Urgesteine Parfitt und Rossi quasi nackt ("Stripped Bare") posierten.
Hielt ich die rein akustische, musikalische Umsetzung des Dampfhammer-Boogie-Rocks der Briten vorm Erscheinen des ersten Albums noch für fragwürdig und schwierig umzusetzen, so wurde ich schon damals eines besseren belehrt, was sich auf "Aquostic II: That’s a fact!" positiv fortsetzt.
Damals hatte Francis Rossi in einem Interview gesagt, dass sie leider keine passende Idee gehabt hätten, um auch den Superhit "In the army now" akustisch umzusetzen; dies ist ihnen aber diesmal perfekt gelungen, ebenso wie bei den anderen Nummern aus allen Schaffensphasen der über 50-jährigen Bandgeschichte.
Zwei ganz neue Nummern finden sich auch noch drauf, wovon mir "One of everything" ganz besonders und eben Quo-typisch gut gefällt.
Durch komplette Neuarrangements bekannter Quo-Klassiker haben sie den bestimmt nicht immer einfachen Spagat zwischen Kitsch, Kunst und Kommerz meiner Ansicht nach weitestgehend gemeistert und hätten somit auch bei der legendären MTV-Unplugged-Serie jederzeit eine gute Figur gemacht.
Ob sie dazu nie eingeladen wurden entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
In einem aktuellen Interview beklagt Rossi das sie mit "Twenty wild horses" gerne noch eines meiner persönlichen Quo-Lieblingslieder mit aufgenommen hätten, ihnen aber dazu die nötige Zeit und die Ideen fehlten.
Bleibt zu hoffen das es eines Tages dann auf einem "Aquostic – Part III" Album zu finden sein wird, denn Material haben die Jungs noch genug und elektrisch spielen und touren wollen sie ja angeblich nach der zur Zeit noch laufenden "The Last Night of the Electrics Tour" auch nie wieder.
Ob der 68-jährige Rick Parfitt nach seiner schweren Erkrankung überhaupt jemals wieder auf einem Album, oder auf einer Tour mitmusizieren kann, steht leider ebenfalls in den Sternen und somit könnte dieses Album auch Status Quos letztes, bzw. das Letzte sein, wobei er noch aktiv mitgewirkt hat.
Wenigstens der nur ein Jahr jüngere Mitbegründer Francis Rossi hält die Quo-Fahne zur Zeit noch annehmbar oben.
So sehr ich die Band auch mag, bleibt zu hoffen, dass sie rechtzeitig erkennen werden wenn es Zeit wird aufzuhören, um einem Denkmal würdig zu sein.