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Alexinho
06. Oktober 2015
Keiner drückt so überzeugend
Ich bin ja Slayer-Fan der ersten Stunde und habe den Weg der vier Kalifornier seit 1986 verfolgt. Oder besser: Slayer haben mich verfolgt! Ich liebe diese Combo für ihren authentischen Weg, ihre Kompromisslosigkeit und musikalische Brutalität.
Mit ""Repentless" holen mich die Trashkönige in meiner gefühlt dritten Pubertät erneut ab. Ein Werk, das mich in die Zeit Ende der Achtziger zurückversetzt. Das aber nur assoziativ, nicht klanglich.
Da haben sich Slayer doch spielerisch weiterentwickelt. Sie sind kompakter, drückender, gewalttätiger an ihren Instrumenten geworden. Gut - Mastermind Jeff Hannemann, der für die atmosphäischen Tracks voller Düsternis verantwortlich zeichnete und viele Klassiker der Band geschrieben hat, ist leider verstorben. Kerry King schreibt jetzt die Tracks mit Tom Araya - und das hört man. Slayer waren noch nie so straight und auf den Punkt. Drummer Paul Bostaph ist ja auch schon immer wieder mal dabei gewesen und ergänzt die Kapelle sinnvoll durch Gnadenlosigkeit an den Fellen. Geil. Er hat zwar nicht so den "Swing" wie Dave Lombardo, der Ur-Drummer, aber er ist technisch sicher besser und spielt noch sauberer.
Fazit: Trash vom Feinsten, von den Originalen, von den Altmeistern.
Top produziert und klanglich ein Schlachtfest! Slayer eben. Meine Highlights: Repentless, Vices, When the Stillness Comes, Piano Wire (das letzte Hannemann-Stück). Das Vinyl ist auch klasse, ein schönes Booklet mit tollem Artwork.