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Ralf G.
Top 10 Rezensent
20. Mai 2016
Wunderbar
Bereits das Cover ist eine Reminiszenz an das epochale erste Album aus dem Jahre 1969, inklusive der Black Magic Woman von ABRAXAS. Die erste Stil-Ära endete 1971 mit dem Album III, auf dem Carlos Santana das damalige Gitarren-Wunderkind Neal Schon präsentierte, bevor er mit CARAVANSEREI die Latin-Rock-Stilistik in jazzigere Gefilde spannend verschob. Nun, 45 Jahre später sind Gregg Rolie, Michael Shrieve, Mike Carabello und Neal Schon wieder mit Carlos Santana vereint. Nur der verstorbene Bassist David Brown musste durch Benny Rietveld ersetzt werden, Karl Perazza ist der zweite Mann an den Percussions, Ronald Isley übernimmt in zwei Songs den Leadgesang. Musikalisch knüpfen die Veteranen direkt an die ersten drei großen Alben an - so dass manches sogar wie Remakes alter Songs klingt - griffiger Latin-Rock („Yambu“), gerne auch einmal mit Blues-Rock-Akzenten („Blues Magic“), aus der Zeit gefallene modale Instrumental-Jams („Fillmore East“) oder Erinnerungen an die 1977er Gitarrenballade „Europa“ („Sueños“). Über die 75 Minuten kann die Qualität zwar nicht durchgehend hoch halten werden, doch das tut dem Album keinen Abbruch, denn es liegt Santanas beste Einspielung seit Jahrzehnten vor.