4 von 5
Archivar
03. Juni 2015
Hervorragend, aber da geht noch was..
Ohne Zweifel: "Endless Forms Most Beautiful" ist ein sehr ehrgeiziges Album. Sein Thema ist-die Evolution des Lebens auf der Erde aus der Sicht von Professor Richard Dawkins, der selber ein paar Spoken Words-Passagen zum Album beigetragen hat.
Für ein solch hehres Thema muss das entsprechende musikalische Gewand her. Nightwish entschieden sich für die Weiterführung des symphonischen Bombast-Metal, der auch ihre letzten Alben kennzeichnete. Nach mehrmaligem Hören kann ich nicht umhin, festzustellen, daß Nightwish hier unter ihrem Optimum geblieben sind. Zündende Melodien sind eher selten (Ausnahmen sind "My Walden", "Edema Ruh", "Elan" und nicht zuletzt die Mini-Oper "The Greatest Show on Earth"), bei vielen Songs regiert kompositorisches Mittelmaß. Beim Opener "Shudder Before The Beautiful" wurde anscheinend vom "Once"-Opener "Dark Chest of Wonders" einiges abgekupfert-haben Nightwish das denn nötig?
Ein weiteres Manko ist die Vocal Performance von Floor Jansen, die selten an ihre Grenzen gehen darf. Die Songs geben das einfach nicht her-ihre Vorgängerin Anette Olzon legte sich bei "Imaginaerum" ganz anders ins Zeug. Was Floor Jansen wirklich kann, hat sie auf der Live-DVD "Showtime Storytime" mehr als beeindruckend gezeigt. Wozu also diese Begrenzung?
Trotz aller Bedenken ist "Endless Forms Most Beautiful" ein gelungenes Album geworden-Nightwish konnten es aber schon mal besser. So bleibt die Textzeile "Awake the Oceanborn" erstmal eine fromme Hoffnung...das kompositorische Niveau des "Oceanborn"-Albums muss erstmal wiedererreicht werden...