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Anonym
15. Juni 2019
Abwechslungsreich wie selten zuvor
Ein fantastisches Album, wie es nur Madonna produzieren kann. Bekannte und neue Sounds wechseln sich ab und gehen ineinander auf. Der Auftakt "Medellin", ein starker Latin-Sommer-Song, klingt ein bisschen nach "La isla bonita", starker 70er-Dance-Groove ("God control") erinnert an "Hung up", dann wieder Reggae, berührende Balladen, Old-School-Radiopop ("Crave") afrikanische/Gospel-Klänge und Gänsehaut-Hitqualität ("Looking for mercy"). Bassbetont und mit interessanten Rhythmen und akustischen Sounds durchsetzt (Akkordeon, Cello, Violinen...) Jeder Track mitreißend und überraschend, manchmal melancholisch. Die Presse im Schlagerland Deutschland, die mit ihrem müffelnden, neoliberalen Kunstverständnis gern das Ende von Madonna herbeigeschrieben hätte, muss sich noch etwas gedulden. Bereits am Erstverkaufstag schoss Madame X bei itunes in 58 Ländern auf Platz 1. Darüber sollten auch all die heutzutage überflüssigen Radiostationen mal nachdenken, die Madonna nicht mehr spielen, weil sie schon 60 ist. Für mich eins ihrer 3 stärksten Alben, besser als "Ray of light". Unbedingt empfehlenswert: die Deluxe-Verison mit 3 Extra-Songs (u.a. "Ciao bella", teilweise italienisch) und tollen Fotos. Ebenso das offizielle In-the-sphinx-Medellin-Dance-Remix von Offer Nissim - für alle, die es mehr in Richtung Euro-Dance mögen.