5 von 5
Anonym
15. Januar 2020
Die wunderbare Kate
Es war David Gilmore, der damals Kate Bush mitnahm zu den EMI-Bossen und denen erklärte, dass sie der Dame einen Vertrag zu geben hätten. Ich, Heimatland Klassik, aber im begründeten Fall gern Grenzgänger, habe damals die ersten drei Alben komplett verpasst. Beim vierten, "The Dreaming", einem heftigen Flop an den Kassen, war ich schlicht gebannt. Die vertrackten Rhythmen, die Modulationen der Stimme, die Kraft und Gewalt der Musik, umwerfend. Eigenwillig und kompromisslos, ich liebe das. Seit bald 40 Jahren bin ich absoluter Kate-Fan. "Hounds of Love", der Nachfolger, gefiel mit gar nicht. Heute weiß ich, dass das am Klangkiller CD lag. Die Remixe hier sind alle hervorragend, alle Alben können als Vinyl nur empfohlen werden. Als Wermutstropfen kommt hier aber wieder einmal, dass die Optimal einfach keine LPs herstellt, die eine Laufruhe haben. Ein waberndes Grundgeräusch der Rille ist auch nicht zu überhören. LPs aus den Achtzigern, auch vor DMM, haben das nicht.
Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass nur ein Mann Alice und Kate Bush empfinden könne. Genau so sehe ich das auch. Ich bin überglücklich, dass ich mir damals in den Achtzigern die Alice-LPs gekauft habe. Kate habe ich jetzt mit dem Remaster nachgeholt. Aus dem Bereich ausserhalb der Klassik braucht der Mann nur drei Alben: Alice "Gioielli rubati", Alice "Park Hotel" und Kate Bush "The Sensual World" (beide Damen komplett schadet natürlich nicht). Was in diesen drei Alben allein sinnlich abgeht, ist einzigartig.