4 von 5
Lupi
02. Januar 2015
Man darf es nur nicht zu ernst nehmen!
Bei diesem Album gibt es offensichtlich nur 2 Möglichkeiten: Es zu lieben, oder es zu hassen. Ganz egal, wo ich Rezensionen dazu lese, meist ist es entweder die höchste oder eben die niedrigste Punktzahl. Entweder Lob für Mut und Humor, oder Gemeckere über Ideenlosigkeit und Abzocke.
Ich denke, man darf eines auf gar keinen Fall tun: Dieses Album zu ernst nehmen. Es ist und soll kein "bierernstes" Rock-Album sein - dieses hätte ich von einem 75-jährigen Volksmusiker auch als äußerst unglaubwürdig empfunden. Heino zeigt viel Selbstironie, führt seine Kritiker vor, und hat ein "Pop-Rock" Album abgeliefert, das in erster Linie eines macht: Spaß.
Ja, ein spaßiges Pop-Rock Album. Kein Brutal Death Metal, Rammstein oder Schlager. Lieder wie "Blau blüht der Enzian", "Wir lagen vor Madagaskar" oder "Schwarzbraun ist die Haselnuss" sind in der durchaus etwas härteren Rockversion wirklich genial. Und dies sage ich als jemand, der bisher in seinem Leben niemals freiwillig Heino gehört hat.
Ist es Abzocke?
Wenn es um Musik geht, kann man doch heute kaum noch von Abzocke reden. Denn dank moderner Online-Shops, Video- und Streamingportale hat nahezu jeder die Möglichkeit, VOR dem Kauf eines Albums hineinzuhören. Wenn es nicht gefällt, wird nicht gekauft. Ganz einfach. Da wird niemand abgezockt.
Gut, es mag durchaus sein, dass Heino nun einen Weg entdeckt hat, um wirklich nochmal ordentlich abzuräumen und ein paar CDs mehr zu verkaufen und er dies jetzt auch ausnutzt. Doch wo ist das Problem? Er ist Musiker und verdient sein Geld (seit über 50 Jahren!) mit Musik. Und wenn seine CDs gekauft werden, hat er alles richtig gemacht. Also sei es ihm gegönnt. Ist mir 1000mal lieber, als wieder irgendein gecasteter Müll, der gehypt wird, um ein paar Wochen später wieder in der Versenkung zu verschwinden.