3 von 5
Jeremy
Top 10 Rezensent
16. April 2024
Eine (leider) mehr als fragwürdige Live-Aufnahme
Die vorliegende Duo-Einspielung konnte ich nur mit Überwindung von A bis Z anhören: Die meist kreischend-kindliche und sehr naiv tönende Stimme von Esperanza Spalding finde ich schlichtweg unerträglich, ihre oft geradezu hanebüchenen Intonationsschwierigkeiten und rhythmischen Unsicherheiten unentschuldbar. Und als Jazzvokalistin würde ich Spalding auch nicht bezeichnen. Immerhin, Pianist Fred Hersch gilt zurecht als einer der besten Begleiter im aktuellen Jazz. Und hier gibt er sich denn auch redlich Mühe, die Musik über die Länge des Konzertmitschnitts nicht vollends abstürzen zu lassen. Und wie Hersch dies hier schafft, hat mein Lob verdient, so wie auch seine pianistischen Soloausschweifungen, wenn Spalding ihm denn dazu die Gelegenheit einräumt. Doch Herschs Ansatz bleibt grosso modo durchaus traditionell, d.h. viel wagt er dabei nicht. Vielleicht auch, um Spalding nicht vollständig zu frustrieren und aus dem Konzept zu bringen? Wer mehr Details zur vorliegenden CD wissen möchte, sei auf die Januar-2023-Ausgabe der Zeitschrift "DownBeat" verwiesen, allwo des Lobes über dieses Duo kein Halten ist.