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Anonym
14. Oktober 2019
Bootleg-Qualtät
Ich bewerte hier nur die Klangqualität des Albums. Über die Qualität der Songs ist schon alles geschrieben worden. Auch möchte ich mich hier nicht über die Auswahl der Stücke auslassen, da Geschmacksache und völlig subjektiv.
Dies ist das schlechteste Live-Album, das ich mir je anhören musste. Warum musste? Als EoC Fan war ich auf die Live-Aufnahmen hinsichtlich Arrangement und Sound sehr gespannt. Und was bekomme ich zu hören? Eine miese Soundqualität sondergleichen:
Mit der Prämisse, wir veröffentlichen das Ding so wie es ist und einen kleinen Hinweis auf alte Punk-Tage ("play it loud") macht es sich die Band zu leicht. Zu groß ist die Anzahl der handwerklichen (ich betone handwerklichen, nicht geschmacklichen oder sonst weder) Fehler. Ekki Busch gibt am Akkordeon- warum auch immer - den "Zitteraal". Balgeinsatz im Studio o.k., aber live? Für den Sound wäre es besser gewesen. die Akkordeonsoli ohne „Gefühlsfirlefanz“ zu spielen (hört bei dem schlechten Sound fast keiner).
Der Gesang wird durch die verwendeten Effekteinstellungen sehr entwertet. Dies ist sehr Schade, da EoC zum Großteil von den Texten lebt. O.K. als Langzeitfan kennt man die lyrics eh auswendig.....
Außerdem sind viele Ansagen von Sven Regner schwer verständlich, da zu schnell und hektisch vorgetragen. Und viele Sätze mit "O.k., o.k., ....." anzufangen ist kein guter Stil.
Nächste Baustelle: Wer hat den Livesound der Trompete so verunstaltet? Kein Glanz, kein Schweben sondern ein Klang, so schlecht wie ich ihn selbst von Blaskappellenmusikern (sorry an alle Blaskapellenmusiker für diesen Vergleich) noch nicht zu Ohren bekam. Und wenn bei Trompetensolis der Rest der Band in der gleichen Lautstärke weiterspielt ist das mehr als ungünstig (zu viele Instrumente im gleichen Frequenzspektrum bedeutet, dass sich die Instrumente klanglich gegenseitig auslöschen – das war jetzt Klugscheißern, aber so ist es halt mit den Gesetzten der Akustik). Und das allerschlimmste ist für mich, dass der Livesound keine "Füße" hat, d.h. Schlagzeug und Bass sind von der Lautstärke her deutlich unterrepräsentiert. Den Songs fehlt dadurch irgendwie das stabile Korsett (bei live nicht unwichtig). Ich hätte nie daran gedacht, einmal eine so negative Kritik über ein EoC-Album zu schreiben. Ich kann das Album nur beinharten EoC-Fans (das sind wahrscheinlich alle EoC-Fans) empfehlen. Für alle anderen gilt: unbedingt vorher Probehören!