5 von 5
joebom
Top 100 Rezensent
05. Oktober 2017
David Crosby hat mit Sky Trails ein weiteres beachtliches Album veröffentlicht. Die Dritte in knapp vier Jahren. Er hat in den vergangenen Jahren einige alte Begleiter vor den Kopf gestossen. Graham Nash ärgert sich über ihn; Neil Young tut das sowieso seit einiger Zeit. Ihn hat der Abschluss mit seiner musikalischen Vergangenheit offensichtlich befreit und er klingt so entspannt und in sich selbst ruhend. Der wunderbare Opener "She´s got to be somewhere" atmet den Geist von Steely Dan und klingt nach einer Verbeugung vor dem kürzlich verstorbenen Walter Becker. Rockig, Jazzig und soo relaxt. Das fantastische Titelstück "Sky Trails" geschrieben und eingesungen mit der wunderbaren Becca Stevens ist eine wirklich schöne Ballade und ein weiteres Highlight auf der CD. Wer tolle Musik mag, sollte sich ihr Album Regina (auf dem Crosby Backup auf dem Stück "The Muse" singt) unbedingt kaufen.
Politisch bezieht er auf "Capitol" klar Stellung gegen die unheilvolle Verquickung zwischen Wirtschaft und Politik und prangert die Geldgier vieler Politiker an, die er größtenteils für unfähig hält. Er ist trotz seiner 76 Jahre immer noch wütend, klingt aber auch ein wenig desillusioniert.
Die versierten Musiker perfektionieren das Album. Sohn James Raymond bedient die Tasteninstrumente und hat das Meisterwerk produziert, Saxofonist Steve Tavagliono sorgt mit seinen Tenorsaxophon Tupfern für die leichten, jazzigen Akzente und über das souveräne Gitarrenspiel von Jeff Pevar kann man sich auch freuen.
Die Liste der Co Autoren der Songs liest sich wie die Creme de la Creme des West Coast Rock. Michael Mc Donald, besagte Becca Stevens und James Raymond haben mit dazu beigetragen, dass das was er hier veröffentlicht hat zum Besten gehört, was er in seiner fünfzig Jahre währenden Schaffensperiode geliefert hat.