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Anonym
26. Februar 2013
Großartig
In den siebziger Jahren sind wir als Teenies bei Schwarzlicht, Fusel, Räucherstäbchen und sonstigem Geräucher in die fantastischen Klangwelten von Moondawn, Mirage und anderen Schulze-Alben eingetaucht und haben uns davontragen lassen. Danach habe ich Klaus Schulzes Werk ziemlich aus den Augen verloren und erst wieder Dresden, Kontinuum und nun Shadowlands gehört. Nachdem Kontinuum in den letzten Jahren eins meiner Lieblingsalben überhaupt war, bin ich von Shadowlands absolut begeistert. Klaus Schulze füllt die rund 2 1/2 Stunden dieser Doppel-CD mit ganzen fünf Stücken, in denen er zwar nicht die Musik revolutioniert, aber zusammen mit Gastmusikern das macht, was er besonders gut kann. Er malt elektronische Klanggemälde, die sich gemächlich entwickeln, aufbauen und wieder abbauen, in andere Motive übergehen, und so vergeht die Zeit, ohne dass man es merkt; im Extremfall vom grandiosen "The Rhodes Violin" sogar 55 Minuten (darum unbedingt die limitierte Doppel-CD kaufen!). Es ist die ideale Musik zur Entschleunigung, zum Sich-fallen-und-tragen-lassen. Das Fehlen von Beats, dichter Komposition, Tempo und Melodie zugunsten von Stimmungen, die Schulze mit seinen Klangmalereien zaubert, ist ungemein entspannend. Ich kann diese Musik nicht immer hören. Aber wenn mir danach ist, die Zeit Zeit sein zu lassen und mich eine Stunde oder zwei wieder davontragen zu lassen, kenne ich nichts Besseres.