5 von 5
Bleckbuk
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Alter:
55 bis 65
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Geschlecht:
Männlich:
28. Februar 2013
unentdecktes Juwel
Um mal die Gewichte deutlich zu hängen: es gibt alte und erste Fans von PF, die lassen einzig Piper als das ultimative PF Album gelten. Das kann ich nachvollziehen, weil Syd Barrett damals den Anstoß gab für die Richtung, die diese nach Bluesmusikern benannte Band nahm, ähnlich wie Gene Clarke bei den Byrds.
Entsprechend hoch bewerten diese frühen Fans eben auch das Frühwerk der Band. Für mich waren PF gut bis Meddle (Live at Pompeji gehört noch dazu).
Danach begann der Ausverkauf = Mainstream = Kommerz = die Massentauglichkeit. Was nicht heißt, dass es da nicht auch noch gute Musik gab. Wish You were here ist m.E. das beste Werk dieser zweiten Phase. Dark Side davor fand ich schon deswegen unerträglich, weil erstmalig wirklich jeder Heiopei es mochte und mögen konnte und es entsprechend überall totgespielt wurde.
Das war aber immer noch besser als der hochgepushte Dreck von The Wall. Da hätte substanziell auch ne Mini LP gereicht. Von anderen Waters Wichtigtuereien ganz zu schweigen. Ich glaube, meine Position jetzt klar gemacht zu haben.
Jetzt zu Saucerful of Sectrets: wenn ich mir die Werkschauen so ansehe der letzten Jahre in den unterschiedlichsten Musik Journalen, deutsch wie Englisch, fällt auf, dass diese Platte sonderbarerweise ziemlich schlecht weg kommt; ähnlich wie Benefit von Jethro Tull.
Kann es daran liegen, dass man sich von allgemeinen Jubelkritiken der anderen Easy Listening Werke beeinflussen läßt und dadurch natürlich keinen Zugang zu diesem findet? Mir gibt doch sehr zu denken, dass David Gilmour erst seitdem wieder ernst zu nehmen ist und auch guten Erfolg damit hat, seit er sich auf seine alten PF Wurzeln besonnen hat. Unvergesslich für mich, war der Live-Auftritt bei Later at Jools kurz nach dem frühen Tod von Richard Wright. Was spielte Gilmour da in einer wundervoll dem Original nachempfundenen Version: Remember A Day. Wie heißt abgewandelt seine beste Live DVD? "Remember That Night" Und so ist auf dieser zweiten Platte von PF die Übergangsphase dokumentiert von Syd Barret zu David Gilmour als Lead Gitarristen mit dem eher unauffälligen aber nachhaltigen Einfluss des Organisten R. Wright, der auch einige und nicht die schlechtesten Stücke komponierte. Die kommenden Scheiben verfestigten diese Entwicklung. P. Floyd waren noch eine Band, die zusammen improvisierte und experimentierte, vor allem dann auf Umma Gumma, einem waghalsigen Hörbrocken, wahrlich diametral zum späteren GeWalle. Dieser Progress nahm hier seinen Anfang und hatte sich dann mit Dark Side erledigt. Der Rest war Sommerschlussverkauf mit dem Super Schnäppchen WYWH und dem überwiegenden Ramsch, der danach folgte.