King Midas Sound: Without You auf 2 LPs

King Midas Sound veröffentlichten ihr beeindruckendes Debütalbum “Waiting For You” im trüben Licht des Herbstes 2009. Das Album war eine hypermoderne Version „Lovers Rock“ und wartete mit zerbrechlichen und doch durchgreifenden elektronischen Instrumentaltracks auf, die gezuckert wurden vom zartbitteren Falsett Roger Robinsons und der fragilen Stimme von Kiki Hitomi.

Das Album schlug ein neues Kapitel in der musikalischen Entwicklung nicht nur von Produzent Kevin Martin, sondern auch in der von Hyperdub auf. „Waiting For You“ kehrt nun als „Without You“ zurück und wurde von sorgfältig ausgewählten Kollaborateuren auf wundersame Weise transformiert.

Als Kurator blickt Kevin Martin auf eine steile Karriere zurück. Er steckte hinter den bahnbrechenden „Macro Dub Infection“, „Jazz Satellites“ und „Isolationist“-Compilations aus den 90ern und wählte gut die Hälfte des „Mysterion Killer Sounds“ Dancehall Set auf dem Soul Jazz aus.

Für „Without You“ hat er einen Pool von radikalen Neuinterpretationen zusammengestellt, die sich grob an der Tradition des Reggae orientieren – so wie das ursprüngliche „Waiting For You“ Album. Hier werden die Instrumentaltracks neu arrangiert oder komplett neu zusammengestellt – von Künstlern mit den verschiedensten musikalischen Hintergründen. Zu anderen Tracks wird neuer Gesang hinzugefügt, der das Konstrukt der einzelnen Songs ganz anders aussehen lässt.

Das Album beginnt mit Kuedos neuer Version von „Goodbye Girl“ und endet mit einem Paukenschlag: RAS Gs böser Interpretaion des Dub von „Cool Out“. Es ist selten, dass eine Compilation von neuen Versionen alter Tracks so natürlich und solide zusammengekommt.

Auf „Without You“ öffnen sich sämtliche Kollaborateure und geben sich völlig King Midas Sound hin. Anstatt die Ideen der Original bis zum Gehtnichtmehr auszuquetschen wie das viele andere Remixprojekte tun, geleitet „Without You“ das ursprüngliche Album in eine neue Sounddimension.

Rezensionen

,, ... Wenn dann noch komplett heruntergewirtschaftete Lo-Fi-Beats (Hyp. Williams für ,,Sumtime") und dubbiger Ambient das Feld vervollständigen (Echospace für ,,Goodbye Girl"), dürfen wir wieder mit der Phrase ,,für jeden was dabei" hausieren gehen." (musikexpress, Januar 2012)