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Anonym
03. September 2013
aus dem Nichts ins Licht
Aquarius war für mich ein Überflieger, weil ich so etwas weder erwartet, noch vorher gehört hatte. Viele Breaks, die völlig bislang gekannte Pfade (auch die von DT) verlassen haben, gepaart mit unbeschreiblich guten Melodien. Visions war gut, hat aber schon fast mehr Eingängigkeit gehabt und die im ersten Album betretenen Pfade nicht verlassen. Das Überraschende fehlte aber, das ich mit modernem Prog verbinde (ich mag Neal Morse und seine Sideprojekte, die neuen Spock's Beard, Steven Wilson und und und; aber das ist wirklich etwas anderes). Und jetzt dieses Album: riesig gefreut - und nicht enttäuscht. Ja, man braucht tatsächlich ein paar Durchläufe. So abgedreht und eben die bislang eingeschlagenen Pfade verlassend sind die Stücke, die ich als Meilenstein moderner Kompositionskunst bezeichnen würde. Es hat bis auf ein paar bekannte Gesangs- und Instrumentalharmonien auch nicht mehr so viel mit dem Debut zu tun. Aber gerade das macht das Album so spannend. Selten habe ich Stücke erlebt, die so viel Kunst atmen, ohne dass dadurch Struktur, Harmonie und Aussage verloren gingen, oder das Kunst zum verliebten Selbstzweck, den niemand mehr versteht, verkommt. Es ist ein überwältigendes Stück modernem Kompositionsvermögens, hat immer noch stellenweise etwas mit Metal zu tun (okay, "Falling Back to Earth" ist schon ein ziemlicher Metal-Hammer..., aber viele andere Metal-Passagen bleiben gar nicht hängen, weil die stilistische Vielfalt so ungeheuer ist) und lässt sicht wirklich gar nicht mehr in Schablonen pressen. DAS ist wirklich etwas Neues. Und es macht Spaß. Man muss es allerdings in Ruhe und nicht nebenbei hören (wenn das bei den anderen Alben überhaupt ging).
Ich hab jetzt so viel "Kunst" in den Mund genommen...Musik hat aber auch viel und vor allem mit Musik und Harmonien zu tun. Auch dieses kommt bei "The Mountain" nicht zu kurz. Allein der Opener lässt einem die Armhärchen aufrichten. Fantastische Harmonien, toller Text in seiner Schlichtheit und ein sagenhaft betörender stimmlicher Vortrag.
Wer sich nicht darauf einlassen kann, wird wohl enttäuscht sein. Ich bin restlos begeistert und kann auch keine Parallelen zu DT erkennen.