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pälzer
Top 25 Rezensent
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Alter:
55 bis 65
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Geschlecht:
Männlich:
18. Januar 2011
Clapton & Winwood in Höchstform!
Bei Clapton bewahrheitet sich immer wieder folgendes: sobald der Mann kongeniale Spielpartner hat, läuft er zur Höchstform auf. Das war bei Cream so, bei Blind Faith, mit Duane Allman..und jetzt wieder im Verein mit Winwood und Chris Stainton. Schon der erste Song macht klar, daß die beiden Herren großen Spaß miteinander haben - die spielen so frisch und voller guter Ideen, daß es nur so eine Freude ist, den beiden zuzuhören, wie sie sich die Bälle zuspielen: Claptons geschmeidigen Ton und Winwoods kantiges, hartes Spiel - wenn er zur Gitarre greift. Die Soli beider sind inspiriert und keine Sekunde langweilig - selbst bei dem längsten Song der Kollektion ("Voodoo Chile") ist das nicht der Fall. Eine Hommage an Hendrix auf gleichem Level. Superb! Auch "Little Wing" fängt das leicht träumerische Flair dieses schönsten aller Hendrix-Lieder gelungen ein: nicht so knapp wie bei Jimi, aber auch nicht mehr so voluminös wie damals mit den Dominoes. Sehr fragil, sehr schön.."Dear Mr. Fantasy" ist eine Sternstunde für Gitarrensolo-Liebhaber: Steve und Eric wechseln sich ab und erzeugen eine fast definitive Version des alten Traffic-Songs. Überhaupt sollte niemand erwarten, daß die beiden sich auf ihr neuestes Repertoire besinnen: hier werden ganz bewußt Klassiker aus beider Karriere zelebriert - aber so, als wären die Songs erst kürzlich entstanden. Der Höhepunkt - für mich zumindest - zum Schluß: "Cocaine" in der wirklich definitiven Version. Der Song gleitet so flüssig auf seinem wundervollen Groove dahin, tolle Gitarrensoli und ein ganz phantastisches Klaviersolo (Chris Stainton?). Reiner Jazz. Und der Schluß ist phänomenal....Man merkt: das Album hat mich begeistert. Wer noch Freude an dieser Musik hat, wird ebenso begeistert sein. Ohren auf und zuhören!