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doomhand
Top 10 Rezensent
25. November 2012
Eine Entdeckung nach 42 Jahren
1970 war Deep Purple in Rock meine erste LP. Ich war acht und fortan der grösste Gillan und Blackmore-Fan Mannheims. Ich dachte jedoch nie daran, mir die ersten drei LPs der Gruppe zu kaufen, da ich meinte, ohne Gillan kann das ja nichts gewesen sein, sonst wäre ja der andere Sänger nicht aus der Gruppe rausgeworfen worden. Bis heute hatte ich auch nichts von den ersten drei Alben gehört, und wenn nun nicht diese Sonderangebote von JPC angeboten worden wären, wäre das wohl immer so geblieben, aber so kann ich jetzt sagen, es war ein Riesenirrtum - Rod Evans war ein guter Sänger, sicher kein Shouter wie Gillan, aber gesanglich perfekt zum damaligen Stil Purples passend. Und Nick Simper spielte einen sehr ordentlichen Bass. Wenn man der Gruppe etwas vorwerfen kann, dann dass sie 1969 noch keinen eigenen Stil gefunden hatte, dafür war sie aber umso abwechslungsreicher. Das beginnt mit ein Latin-Rock, der an die frühen Santana erinnert, dann gibt es Blues, Psychedelic- Progressiv und Folk-Rock und auch schon Klassik-Rock (mit einem Orchesterteil im Mittelteil von April). Und die funky Wah-Wah-Gitarre von "Emaretta" hätte man von Ritchie nicht erwartet. Alles in allem ein kleines Juwel mit guten Songs und sehr hörenswerten Soli von Blackmore und Lord.