5 von 5
Gleis 4
04. September 2018
Ein berührender Film über das Leben
Dieser Film ist hervorragend fotografiert und zeigt das Leben eines alten Eigenbrötlers, mit Ironie inszeniert und so echt, dass man glaubt, Harry Dean Stanton würde genau so in einer Hütte leben, mit alten Ritualen. Doch dann verändert sich was, der Hauptdarsteller lässt sich im hohen Alter aus seinem Alltag reißen und blüht auf. Ein äußerst liebenswerter Stanton in einem äußerst liebenswerten Film. Zumindest wer über 50 ist, wird mit dem Thema etwas anfangen können. Und wenn Stanton auf Spanisch (leider ohne Untertitel) singt, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Die etwa 40-jährigen Autoren geben in den Extras einen ausführlichen Einblick in ihre Absichten und die langjährige Freundschaft mit dem inzwischen verstorbenen Stanton, der viel von sich eingebracht hat. Auch das Interview mit dem Regisseur (sein Film-Debüt!) ist tiefgründig und hebt sich von den üblichen Lobhudeleien für "fantastische, wahnsinnig sympathische" Schauspieler ab.
In einer Amateuraufnahme mit schlechtem Ton erzählt Wim Wenders weitschweifig Studenten von Stanton und der Arbeit an Paris, Texas.