5 von 5
Svartman
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Alter:
55 bis 65
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Geschlecht:
Männlich:
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Kunde seit:
5-10 Jahre
07. Januar 2012
Umwerfend
Natürlich kann ein Beatles-Fan diese DVD nicht wirklich objektiv beurteilen. Aber versuchen will ich es dennoch. Wie auf dem Cover schon gesagt, sind hier wirklich seltene und teilweise noch nie gesehene Aufnahmen [auch aus den Anfangszeiten der Beatles] zu sehen. Besonders beeindruckend sind die schwarz-weiß Aufnahmen von Astrid Kirchherr. Man sieht in der Dokumentation ganz klar wie die Beatles die Kulturszene der 60er Jahre beeinflusst haben, aber auch wie die Beatles ihrerseits immer auf der Suche nach neuen Ideen und Impulsen waren, die dann in ihre Musik und ihr Gesamtkunstwerk einflossen. George war ja lange Zeit „der unterdrückte Beatle“ und musste schwer um Anerkennung gegenüber John und Paul kämpfen und hatte es auch nicht leicht seine Songs innerhalb der Gruppe durchzudrücken. Erst in späteren Jahren wurde ihm zu Recht die Anerkennung durch den Welthit „Something“ zuteil. Was wohl die wenigsten wussten – George war kein Kind von Traurigkeit, auch wenn er nach außen wohl weiterhin den ruhigen Beatle mimte. Seine Ehe mit Olivia war wohl [nur nach außen] vorbildlich und die diversen Seitensprünge werden, verständlicherweise auch hier, nicht zum großen Thema gemacht. Die Zeit nach der Trennung der Beatles wird m.E. nicht zur Genüge ausgeleuchtet. Ein paar weniger Details darf man sich dennoch erfreuen. Sein Einsatz für wohltätige Zwecke [Concert for Bangladesh], seine Liebe zur Formel Eins und zur Musik im Allgemeinen, auch wenn er kein wirklich großer Gitarrist war, hatte er sichtlich viel Spaß mit den Travelling Wilburys. Monty Python förderte er mit seiner Firma „HandMade Films“ in dem er eine Hypothek von USD 4 Mio. auf sein Haus aufnahm und den Pythons so die Verfilmung des „Life Of Brian“ ermöglichte. Seine Devise „Wer rastet, der rostet“ wird zur Genüge in diesem Portrait aufgezeigt. Humor und die Suche nach dem tieferen Sinn des Lebens waren für ihn keine Gegensätze. Er war immer auf der Suche nach Neuem – die Erweiterung seines musikalischen Horizonts [er lernte von Ravi Shankar das Sitarspiel] und auch seine persönliche Suche nach dem tieferen Sinn des Lebens ließ ihn zum Hinduismus übertreten. Die Extras auf der DVD fallen eher dürftig aus – ein instrumental Stück „Dispute And Violence“ wohl bisher unveröffentlicht sowie „Here Comes The Sun“ eine spätere Abmischung im Studio sowie Interviews mit Paul McCartney, Damon Hill und Jeff Lynne. Dennoch ein hoch interessantes Zeitdokument das nicht nur Beatles-Fans begeistern wird.