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Uwe B, Berlin
28. Dezember 2017
Album No. 3
Melanie de Biasio erweitert ihren jazzigen Klangkosmos mit Album Nr. 3 durch elektronische und perkussive Klänge.
Das führt entsprechend zu willkommener Abwechslung ihrer bisherigen eher jazzdominierten Kompositionen.
Auch hier wird reduziert instrumentiert - und die wundervoll melancholisch-dunkle Stimmfarbe, die an Nina Simone, Lana del Rey, kommt in den Liedern voll zur Entfaltung.
Aufmerksam wurde ich durch die erste Single des Album "Gold Junkies", die überraschend elektronisch mit Synthies und einem Sprechgesang a la Anne Clark daher kommt. Auch das Titelstück "Lilies" glänzt durch einen melancholischen Sprechgesang - hier dominiert musikalisch das Piano.
Das bassbetonte "Afro Blue" ist die einzige Fremdkomposition des Albums und stammt vom kubanischen Perkussionisten Ramón 'Mongo' Santamaría.
Mein Lieblingssong ist neben der großartigen Single das wunderschöne "Brother" - wie ein Wiegenlied der großen Schwester an ihren kleinen Bruder "We know it s a heavy part for each one - but together we ll make freedom come".
Für mich ist das Album ein musikalisches, in seiner Grundstimmung melancholisches Meisterwerk.
Kein leicht zugängliches Popalbum, sondern eher etwas, das man unter dem Label Kunst versteht.