4 von 5
Bassalarm
10. April 2021
Der Rausch geht weiter !
Lange angekündigt und endlich liegt sie auf dem Teller . Die neue Jazzrausch ist da !
Die selbst gesetzte Messlatte war mit „Dancing Wittgenstein“ schon hoch - um nicht zu sagen fast zu hoch aufgelegt. Das wusste man bei ACT sicher auch und so entschied man sich wohl dafür , die aktuell beste Big Band des Landes ( ich hau den jetzt einfach mal so raus …) mit dem einen oder anderen illustren Namen aus dem eigenen Portfolio zu verstärken . Und so ist die Liste derer , die ihren Namen und ihr musikalisches Können beisteuern durften , recht lang geworden :
Wolfgang Haffner , David Helbock , Viktoria Tolstoy , Nils Lundgren , Jakob Manz und noch ein paar mehr. Alle machen einen guten Job und stellen sich in den Dienst der Band , ich denke das ist schon mal die wichtigste und auch positivste Erkenntnis aus diesem Joint Venture . ( denn ach so gerne geht so ein Schuß auch mal nach hinten los )
Als absolut herausragend möchte ich hier die Sängerin Jelena Kuljić ( „Der Literat“ ) und den Gitarristen Kalle Kalima („Hurricane Ride“ ) für ihr Zutun nochmal wohlwollend lobhudeln .
Insgesamt ist „Téchne“ etwas mutiger in den Arrangements an sich , aber in der Dramaturgie gleichermaßen auch etwas vorhersehbarer geworden ; eine kleine Portion der früher gern praktizierten oft polyrhythmischen Anarchojazzeinlagen on top hätte sicher nicht geschadet .
Auch klanglich ist man etwas mainstreamiger geworden , der sonore Sub-Bass von „Wittgenstein“ ist trockener geworden , geht nicht mehr so tief in den Keller , nicht mehr so sehr in den Bauch ( dafür mehr ins Tanzbein? ).
Das Gesamtgefüge ist stimmiger , alle Frequenzen haben ihren Platz , nichts stört die Kreise des Anderen , nichts löscht sich aus. Hier wurde alles richtig gemacht .
Die Pressung ist top , kein Dreck , saubere Grate , gefütterte Innenhülle .
Resümee:
So ist es nun mal , eine Band wächst und gedeiht , nichts bleibt wie es ist und nicht alles kann allen gefallen . Trotzdem Kaufempfehlung !