3 von 5
Jeremy
Top 10 Rezensent
23. Juni 2014
Am besten nichts Neues?
Blues und die Standard-Songs aus dem Fundus der früheren US-Film- und Musicaltradition sind und bleiben Rückgrat und wichtigstes Reservoir für den Jazzmusiker. Man mag es jedoch bedauern, dass Standards für den grossartigen Pianisten Keith Jarrett seit mehr als 30 Jahren, wenn nicht zu einer Mission, so doch zur fixen Idee gerieten. Seine eigenen, durchwegs hervorragenden Kompositionen hat Jarrett aus seinem Repertoire wegrationalisiert. So präsentiert das Duo Keith Jarrett/Charlie Haden (Bass) auch auf „Last Dance“ neun weitere Standards, 2007 in derselben Session eingespielt, welche 2010 bereits die CD „Jasmine“(ECM) generierte. Musikalisch gepflegt und dezent, aber etwas gar brav geraten, bietet das Duo leider wenig Überraschendes, Neues schon gar nicht. So bleibt dieses Dokument kaum mehr als ein hübsches Erinnerungsstück für Jarretts resp. Hadens privates Soundarchiv.