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Jeremy
Top 10 Rezensent
13. Januar 2017
Sedierende ECM-Konfektion ab der Stange?
Wer mit den grossen Trios der Jazzpianogeschichte jazzistisch sozialisiert wurde, also mit den Trios von Teddy Wilson und Art Tatum. über Bud Powell, Erroll Garner, Red Garland, Thelonious Monk, Oscar Peterson, bis hin zu Bill Evans, Frank Kimbrough, Fred Hersch u.v.a., wird sich mit der für ihn eher einlullenden sedativen Schläfrigkeit des eidgenössischen Colin Vallon Trios eher schwer tun, weil für ihn schlicht zu wenig musikalisch Verbindliches und Ueberraschendes passiert, kurz: Langeweile pur.... "für e gsunde tüüfe Schlaf", wie es in der Bico-Schlafmatzratzen-Werbung helvetisch treffend formuliert war!
Anhänger des schwedischen Esbjörn Svensson Trios E.S.T. dürften hingegen Vallons Ansatz enthusiastisch begrüssen und als eine Art posthumes Vermächtnis des merkantil äusserst erfolgreichen Skandinaviers. Die Diskussion um die neue Schule des Pianotrios ist hiermit eröffnet!