Ralph Sutton: Wondrous Piano Private
Wondrous Piano Private
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: Arbors, 1961
- Bestellnummer: 8956680
- Erscheinungstermin: 15.11.2004
"Das Mutterband zu dieser Session lag die letzten 42 Jahre verschlossen im Familienarchiv von Barbara Sutton-Curtis, Ralph Suttons Schwester. Nur ein paar wenige Auserwählte haben es jemals gehört und es ist auch niemals zuvor veröffentlicht worden. Obwohl ich Ralph Suttons Musik höre, seit er das erste Mal 1946 in New York spielte, bin ich der Meinung, dass kein Aufnahmestudio jemals eine so gute Session wie diese produziert hat. Man hatte ihm keine Vorgaben darüber gemacht, was er spielen sollte und so spielte er alles, wonach ihm zumute war. Noch erfreulicher ist, dass die meisten seiner Auswahlen Melodien sind, die er entweder niemals aufgenommen hat oder die nur einmalig aufgezeichnet wurden. Barbara, die Ralphs künstlerischer Entwicklung von Anfang an beigewohnt hat, verspürt, dass dies ohne Zweifel eine seiner fröhlichsten und swingendsten Aufnahmen ist. Und nachdem Sie diese großartige CD gehört haben, werden sie ihr zustimmen. Welch großes Talent Ralph war! Er spielte wundersam Klavier und er fehlt als Mensch schmerzlich." Hal Curtis, sein Schwager.
Jede CD von Ralph Sutton, die man sich in den Player legt, macht den immensen Verlust deutlich, den die Jazzwelt mit dem Tod dieses Piano-Giganten - er starb 79-jährig am 30. Dezember 2001 - erlitten hat. Nicht anders mit dieser CD mit Aufnahmen aus dem privaten Familienarchiv von Hal Curtis, dem Schwager Ralph Suttons. Dieser zeichnete den Auftritt Suttons am 15. Oktober 1961 in „The Colonel's Ranch Wagon", einer Kneipe mit Barbetrieb am Highway 101 nahe Mill Valley, Kalifornien, auf. Die von Hal Curtis verfasste Story dieses Ambientes ist in den Linernotes nachzulesen. Sutton, damals 39 Jahre alt, war nach seinem Weggang von Eddie Condon's Club in New York bereits ein außerordentlich profilierter Pianist, hatte bei vielen Inspirationen durch die Meister des Harlem-Stride-Piano-Stils, vor allem durch Fats Waller, eine unverkennbar eigene Spielweise entwickelt. Seiner kraftvollen linken Hand stellt Sutton ein perlendes, fließendes Spiel der rechten Hand gegenüber, was seine Hochachtung und Aufmerksamkeit bezeugt für Piano-Größen wie Art Tatum, Teddy Wilson und auch Billy Kyle, für dessen permanente Unterbewertung durch die Jazz-beschreibende Zunft Sutton stets heftige und starke Worte fand. Beides vereint mit einer höchst brillanten Technik und einem unablässigen Ideenfluss zeigt sich Suttons Spiel von einzigartiger Komplexität, die stets die Stride-Stilistik durchscheinen lässt und ihn auf gleiche Stufe mit seinen Vorbildern stellt was auf dieser CD par excellence vor geführt wird. Äußerst dezent begleite von Drummer Hugh Cregg, der fast ausschließlich die Besen einsetzt, bringt Sutton 15 Stücke einschließlich zweier Medleys mit drei bzw. fünf Stücken zu Gehör. Von z. B. „At sun-down" und „Avalon" über „Squeeze me", „Eccentric rag" und „A Monday date" bis zu „Alligator crawl" und „Hobson Street Blues" erstreckt sich das Programm über fast 74 Minuten. Das Piano ist hier natürlich kein hochkarätiger Konzertflügel, vielmehr ein Kneipen-typisches Upright, das jedoch von Suttons Auftritt und auf seinen Wunsch hin nochmals gestimmt wurde. Schwache Aufnahmen von Ralph Sutton? Fehlanzeige durch seine gesamte Diskographie hindurch; die auf vorliegender CD jedoch dürften zu seinen besten Einspielungen gehören. Ein Highlight im Arbors-Programm von 2003, und: Vielleicht finden sich weitere bislang ungehobene Schätze dieser Art im Familienarchiv von Barbars Sutton-Curtis und Hal Curtis? Gerhard Hopfe, 1 / 2004
Rezensionen
Jede CD von Ralph Sutton, die man sich in den Player legt, macht den immensen Verlust deutlich, den die Jazzwelt mit dem Tod dieses Piano-Giganten - er starb 79-jährig am 30. Dezember 2001 - erlitten hat. Nicht anders mit dieser CD mit Aufnahmen aus dem privaten Familienarchiv von Hal Curtis, dem Schwager Ralph Suttons. Dieser zeichnete den Auftritt Suttons am 15. Oktober 1961 in „The Colonel's Ranch Wagon", einer Kneipe mit Barbetrieb am Highway 101 nahe Mill Valley, Kalifornien, auf. Die von Hal Curtis verfasste Story dieses Ambientes ist in den Linernotes nachzulesen. Sutton, damals 39 Jahre alt, war nach seinem Weggang von Eddie Condon's Club in New York bereits ein außerordentlich profilierter Pianist, hatte bei vielen Inspirationen durch die Meister des Harlem-Stride-Piano-Stils, vor allem durch Fats Waller, eine unverkennbar eigene Spielweise entwickelt. Seiner kraftvollen linken Hand stellt Sutton ein perlendes, fließendes Spiel der rechten Hand gegenüber, was seine Hochachtung und Aufmerksamkeit bezeugt für Piano-Größen wie Art Tatum, Teddy Wilson und auch Billy Kyle, für dessen permanente Unterbewertung durch die Jazz-beschreibende Zunft Sutton stets heftige und starke Worte fand. Beides vereint mit einer höchst brillanten Technik und einem unablässigen Ideenfluss zeigt sich Suttons Spiel von einzigartiger Komplexität, die stets die Stride-Stilistik durchscheinen lässt und ihn auf gleiche Stufe mit seinen Vorbildern stellt was auf dieser CD par excellence vor geführt wird. Äußerst dezent begleite von Drummer Hugh Cregg, der fast ausschließlich die Besen einsetzt, bringt Sutton 15 Stücke einschließlich zweier Medleys mit drei bzw. fünf Stücken zu Gehör. Von z. B. „At sun-down" und „Avalon" über „Squeeze me", „Eccentric rag" und „A Monday date" bis zu „Alligator crawl" und „Hobson Street Blues" erstreckt sich das Programm über fast 74 Minuten. Das Piano ist hier natürlich kein hochkarätiger Konzertflügel, vielmehr ein Kneipen-typisches Upright, das jedoch von Suttons Auftritt und auf seinen Wunsch hin nochmals gestimmt wurde. Schwache Aufnahmen von Ralph Sutton? Fehlanzeige durch seine gesamte Diskographie hindurch; die auf vorliegender CD jedoch dürften zu seinen besten Einspielungen gehören. Ein Highlight im Arbors-Programm von 2003, und: Vielleicht finden sich weitere bislang ungehobene Schätze dieser Art im Familienarchiv von Barbars Sutton-Curtis und Hal Curtis? Gerhard Hopfe, 1 / 2004
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 At sundown
- 2 Avalon
- 3 I ain't got nobody
- 4 Squeeze me
- 5 LuLu's back in town
- 6 Eccentric (That eccentric rag)
- 7 As long as I live / Blue skies
- 8 I'm gonna sit right down and write myself a letter
- 9 A Monday date
- 10 Alligator crawl
- 11 Medley [Everything happens to me / Have you met Miss Jones? / Polka dots and moonbeams]
- 12 's Wonderful
- 13 Cattin' on the keys
- 14 Medley [Don't blame me / Lazy moon / I can't get started / What's new? / I want a little girl]
- 15 Hobson Street blues