George Crumb: Unto the Hills (Liederzyklus)
Unto the Hills (Liederzyklus)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Streichquartett "Black Angels"
- Künstler: Ann Crumb, Miro Quartet, Orchestra 2001, Freeman
- Label: Bridge, DDD, 2003/2002
- Bestellnummer: 5474927
- Erscheinungstermin: 30.12.2003
- Serie: Complete Crumb Edition
www. klassik-heute. com
Das kleine amerikanische Label Bridge Records hat es sich zu seiner großen Aufgabe gemacht, sämtliche Werke des Komponisten George Crumb auf CD an die Öffentlichkeit zu bringen. Und es gibt kaum einen Zeitgenossen, der dies mehr verdient hätte als der stille Mann aus West-Virginia.
Bei der siebten CD ist Bridge jetzt angelangt; sie vereint zwei Werke, die 30 Jahre auseinander liegen: Black Angels (1970) für elektrisch verstärktes Streichquartett und Unto The Hills, ein Zyklus von Volksliedern aus Virginia, der in den Jahren 2001 / 02 entstand. Das ist bemerkenswert, denn mit Ausnahme weniger Stücke hat George Crumb in den letzten zehn Jahren kaum komponiert. Unto the Hills ist nach langer Zeit wieder ein längeres, fast 40 Minuten dauerndes Stück.
Crumb verwendet darin existierende Melodien, eben jene der Volkslieder, und er tastet sie kaum an. Schon in das 1994 entstandene Werk Quest hatte er mit Amazing Grace eine vollständige Volksliedmelodie eingearbeitet – ein Hinweis auf Kommendes, denn Unto The Hills wird als American Songbook III bezeichnet. Es ist jedoch der als erstes komponierte Zyklus von insgesamt vier »Songbooks«, von denen zwei weitere bereits abgeschlossen sind.
Eines der Wunder bei Unto the Hills ist, dass die Melodien in ihrer bewegenden Schlichtheit vollkommen erhalten bleiben, Crumb aber seinem Stil ganz treu bleibt. Das teilt sich schon in den eröffnenden Klängen von Poor Wayfaring Stranger mit, die eine dunkle Atmosphäre heraufbeschwören, in die hinein die Singstimme einsetzt. Ihre zauberhafte Melodie wird von zahlreichen Perkussionsinstrumenten eingefasst, kommentiert, veranschaulicht, intensiviert, sehr zurückhaltend, aber umso effektiver. Die Melodie ist die Hauptsache. Und obwohl auch hier die typisch Crumb’sche Melancholie überall zu spüren ist, in den arachisch-einfachen Texten viele seiner Themen wie Einsamkeit, Tod, Erlösung anklingen, handelt es sich geradezu um heitere, humorvolle Stücke. In ihnen wird eine hochbewußte Einfachheit kultiviert, in der Brüche und Probleme aufgehoben sind, verschwinden, sich gleichsam die Übereinstimmung mit der Natur wieder herstellt. Das bedeutet konkret einen sparsamen Einsatz der vielen verschiedenen Perkussionsinstrumente, klare Proportionen, vollkommene Nachvollziehbarkeit für den Hörer bei äußerster Ausdrucksintensität. Wie Ann Crumb die ersten Worte von Black is the Colour intoniert, das dreimalige »black« subtil steigert und mit Verzweiflung auflädt, ist sensationell und ausserordentlich bewegend. Ann Crumb, die Tochter des Komponisten, Schauspielerin und Sängerin, ist die perfekte Interpretin für diese zauberhaften – in der doppelten Bedeutung – Stücke. Ihrer geschulten, am Broadway eingesetzten Stimme fehlt jene Manieriertheit, wie sie häufig die Wiedergabe einfacher Melodien durch hoch ausgebildete Stimmen zur Qual macht. Ann Crumb gibt den Melodien gerade jene »Erdhaftigkeit«, derer sie bedürfen. George Crumb war immer ein äußerst bewusster Komponist, schon seine makellos geschriebenen Partituren machen seine Absichten ganz klar. Diese Stücke nun sind von minutiös kalkulierte Natürlichkeit, gewissermaßen das Ergebnis seiner Erfahrungen, verbunden mit etwas, was man altersweise Gelassenheit nennen könnte. Dass er auch anders konnte, zeigt Black Angels, ein wildes, virtuoses, dabei streng durchstrukturiertes Stück, das präexistente Musik – Schubert, Dowland, Tartini etwa – ebenso einbezieht wie experimentell-surrealistische Elemente. Die Aufführung durch das Miró Quartet ist die beste mir bekannte und die Klangqualität superb.
Sören Meyer-Eller
Künstlerische Qualität: 10
Klangualität: 10
Gesamteindruck: 10
Rezensionen
klassik-heute.com: "Ann Crumb, die Tochter des Komponisten, ist die perfekte Interpretin für diese zauberhaften Stücke. Ihrer geschulten, am Broadway eingesetzten Stimme fehlt jene Manieriertheit, wie sie häufig die Wiedergabe einfacher Melodien durch hoch ausgebildete Stimmen zur Qual macht. Ann Crumb gibt den Melodien gerade jene 'Erdhaftigkeit', derer sie bedürfen."- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Unto the hills (2002)
- 1 1. Poor wayfairing stranger
- 2 2. All the pretty little horses (An Appalachian lullaby)
- 3 3. Ten thousand miles
- 4 4. Appalachian epiphany: A psalm for sunset and dusk (Instrumental interlude)
- 5 5. Ev'ry night when the sun goes in
- 6 6. Black, black, black is the color
- 7 7. The riddle
- 8 8. Poor wayfairing stranger (Echo)
Black angels (1970)
- 9 1. Threnody 1 (Tutti): Night of the electric insects (1. Teil: Departure)
- 10 2. Trio: Sounds of bones and flutes
- 11 3. Duo: Lost bells
- 12 4. Solo: Devil-music (Cadenza accompagnata)
- 13 5. Duo: Danse macabre (Duo alternativo: Dies irae)
- 14 6. Trio: Pavana Lachrymae (Der Tod und das Mädchen) (Solo obbligato: Insect sounds) (2. Teil: Absence)
- 15 7. Threnody 2 (Tutti): Black angels!
- 16 8. Trio: Sarabanda de la muerte oscura (Solo obbligato: Insect sounds)
- 17 9. Duo: Lost bells (Echo) (Duo alternativo: Sounds of bones and flutes)
- 18 10. God-music (Solo: Aria accampagnata)
- 19 11. Duo: Ancient voices
- 20 12. Trio: Ancient voices (Echo)
- 21 Threnody 3 (Tutti): Night of the electric insects
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