4 von 5
meiernberg
Top 10 Rezensent
15. Februar 2017
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
4,0 von 5
Repertoirewert:
4,0 von 5
Luther-Referenz?
Diese CD kann man wohl nur als "Verbeugung" vor dem großen Reformator verstehen. der ja bekanntlich auch ein gestandener Musiker war. Immerhin hat das "cpo-Haus-Ensemble" Weser-Renaissance (fast) alle Choralkonzerte des Michael Praetorius zusammengetragen, die auf Luthers Urheberschaft zurückgehen. In der typischen Praetoriusschen Handschrift werden aus den sechs Luther-Chorälen kleine geistliche Konzerte in wechselnden Besetzungen. Wer andere geistliche Konzerte des Praetorius kennt, wird diese sechs Stücke nicht sonderlich aufregend finden, obwohl sich Leiter Manfred Cordes alle Mühe gibt, durch den Einsatz von Solisten, Instrumental- und Kapellchören Abwechslung ins musikalische Geschehen zu bringen, was auch bestens gelungen ist. So schön das alles musikziert wird, so "unfreundlich" bedient das Booklet den Hörer: Alle sechs Choralkonzerte haben nur eine (!!) Track-Nummer, obwohl sie mehrteilig gestaltet sind. Besonders bei dem über 22-minütigen "Vater unser im Himmelreich" ist das bedauerlich, weil dem Hörer die Chance genommen wird, sich mit entsprechenden Track-Nummern in einzelne Konzertteile hineinzuwählen. Schade ist das, tut dem ansonsten positiven Eindruck dieser ersten CD einer Wolfenbütteler Reihe jedoch keinen Abbruch. Für Freunde der Renaissance-Musik dennoch ein MUSS zum Luther-Jahr!