4 von 5
meiernberg
Top 10 Rezensent
30. September 2016
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Ein "vergessener" Klassiker
Es ist ja cpos besondere Stärke, "vergessene" Komponisten auszugraben und ihre Werke einzuspielen. Nicht immer muss man zustimmen, ob eine solche Veröffentlichung sinnvoll war. Ignaz von Beecke ist so einer der Vergessenen aus der vorbeethovenschen Zeit, die geprägt ist von vielen Komponistennamen, deren Werke man nicht mehr unbedingt kennen muss.
Eine Begegnung mit den beiden Klavierkonzerten Beeckes und dem ergänzenden Alternativ-Mittelsatz ist trotzdem dankenswert, weil sie einen Meister zeigt, der sein Handwerk verstand, zwar nicht die geniale Meisterschaft eines Beethoven besaß, dessen Musik aber jederzeit unterhaltsam ist. Der Klavierpart ist sehr schön ausformuliert und der Orchestersatz verzichtet - bis auf Hörner - auf Blech und Pauken. So entstehen Klänge ganz im Sinne der vorklassischen Tradition und Kompositionsweise.
Die Aufnahmetechnik bevorzugt Solistin Veljkovic und zieht das Klavier deutlich nach vorne, ohne das der Orchesterklang Schaden nehmen würde. Ich hätte mir nur den Klavierklang etwas "eingebetteter" gewünscht. Das Booklet entspricht wieder einmal hohem cpo-Standard.