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rtrechow
30. August 2014
Meisterhaft! Zum Verzweifeln...
... finde ich es allerdings, wenn immer wieder jpc-Kunden die schlechteste aller Noten - einen Stern - geben, und dann NICHTS zur Begründung dazu schreiben. (Stand 22.8.2014, 10 Uhr: 2 Bewertungen, beide EIN Stern). Wer eine Aufnahme SOO schlecht findet, wird doch auch etwas dazu zu sagen haben...
Besonders wenig hilfreich war das, als noch keine Hörproben verfügbar waren (bis etwa 20.8.2014) - jetzt kann man sich zumindest ein wenig ein eigenes Bild machen - allerdings nur von der 1. CD (Stand 30.8.).
Ich gebe - nach Hören beider CDs - nun die Höchstnote!
Korsticks Darstellung gerade der letzten Sonate D 960 ist gewichtig, ernst, weit von Kempffs "lichter" oder Perahias (technisch herausragender) zum Teil schwereloser Sichtweise entfernt - Arrau oder Richter sind hier viel näher. Man spürt, dass jeder Ton, jeder Klang Bedeutung hat... Besonders ist, dass Korstick das Termpo des ersten Satzes durchhält - er wird nicht (wie die meisten anderen Kollegen) nach den Trillern schneller. Dadurch entsteht ein Eindruck von Größe, Gewichtigkeit, auch Schwere (und Traurigkeit), der Korsticks Interpretation zu meiner momentanen Lieblingsversion macht. - Auch der 2. Satz bleibt sehr langsam - und wieder vom ersten Ton an (im Gegensatz zu manch anderer leichter, z.T. "hingetupfter" Darstellung) bedeutungsvoll, schwer, gewichtig.
nach meinem Geschmack tut das der Musik gut.
Ob Schubert wollte, dass sie so klingt, werden wir nie wissen, Korstick erläutert jedoch im tollen Beiheft an einigen Beispielen, dass er die Partitur wörtlicher nimmt als viele seiner Vorgänger.
Insgesamt eine herausragende, z.T. erschütternde Darstellung der Sonate D 960.
Auch D 959 und die "kleineren" Stücke werden ernst und schwergewichtig präsentiert. Insgesamt sind dies zwei CDs, die ganz sicher nicht als "Hintergrundmusik" geeignet sind - und das ist GUT so!
(Noch ein Wort zum Klang der Aufnahme: gut, weder zu hart noch zu viel Hall, der Interpretation sehr angemessen)